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Putins ziemlich schlechte Freunde

25. Oktober 2014

Russlands Präsident Putin hat sich vehement über das angebliche "Vormachtstreben" der USA beklagt, und Washington keilt zurück. Man werde nicht zurückweichen, entgegnete das US-Außenministerium auf die Kritik des Russen.

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Symbolbild Putin
Bild: SERGEI CHIRIKOV/AFP/Getty Images

"Die Vereinigten Staaten suchen keine Konfrontation mit Russland", sagte Außenamtssprecherin Jen Psaki in Washington. Aber man werde nicht zurückweichen, wenn es "um die Prinzipien geht, auf denen die Sicherheit in Europa und in Nordamerika ruht". So gelte es, an der Souveränität und an der territorialen Integrität der Ukraine festhalten. Vor den Wahlen in der Ukraine sozusagen eine Bemerkung aus gegebenem Anlass.

Den eigentlichen Anlass hatte Putin aber selbst gegeben. Der Kremlchef kritisierte ein, wie er sich ausdrückte, "Vormachtstreben" der USA als Gefahr für den Weltfrieden. Das "einseitige Diktat" Washingtons führe zu einer Verschärfung von Konflikten und zur Entwicklung radikaler Regime, sagte Putin bei einem Expertenforum in der Schwarzmeerstadt Sotschi.

"Wachsende Sphäre des Chaos"

Putin zeichnete die Rolle der USA in düsteren Farben. "Statt einer Lösung von Konflikten gibt es eine Eskalation, statt souveränen Staaten eine wachsende Sphäre des Chaos, statt Demokratie eine Unterstützung zweifelhafter Gruppen - von offenen Neonazis bis zu islamistischen Radikalen", so der Kremlchef auf der im russischen Staatsfernsehen übertragenen Konferenz.

Als Beispiel für die Einmischung der USA in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Landes nannte Putin die krisengeschüttelte Ukraine. Er warnte erneut vor Versuchen, den Konflikt im Osten des Landes mit militärischen Mitteln zu lösen. Russland habe Interesse an Stabilität in seinem Nachbarland. Der Staatschef betonte, sein Land werde sich nicht dem Druck von Sanktionen des Westen beugen.

Kein außergewöhnlicher Platz in der Welt?

Putin wies bei dem jährlich organisierten Waldai-Diskussionsforum Befürchtungen zurück, Russland strebe mehr als 20 Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion den Wiederaufbau des Imperiums an. "Russland verlangt für sich keinen besonderen, außergewöhnlichen Platz in der Welt. Wir wollen nur, dass unsere Interessen berücksichtigt werden."

ml/haz (dpa, rtr)