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Putin schiebt Westen die Schuld zu

24. Oktober 2014

Der Westen ignoriere die legitimen Interessen Russlands und habe den Konflikt in der Ukraine angeheizt: Kremlchef Putin klagte in einer Rede in Sotschi vor allem die USA an, die eine neue Weltordnung anstrebten.

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Russlands Präsident Wladimir Putin bei seiner Rede in Sotschi (foto: EPA/RIA,dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/ Mikhail Klimentiev/Ria Novosti

Überall schürten die USA Konflikte, um der Welt ihren Willen aufzuzwingen. Die sogenannten Sieger des Kalten Krieges wollten eine neue Weltordnung diktieren, die allein ihnen zugute komme, kritisierte der russische Präsident Wladimir Putin beim "Waldai"-Diskussionsforum in Sotschi. Die Führer in Washington seien verantwortlich für die globale Destabilisierung rügte Putin, und warnte vor der Gefahr neuer Kriege.

Russland selbst wolle "kein Imperium" errichten, versicherte der Kremlchef vor den versammelten Politologen. Man müsse aber die USA auch nicht fürchten. Moskau werde sich "nicht zum Bettler machen lassen" durch die Sanktionen des Westens im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise. Diese sei durch die USA und die EU verursacht worden, die das Nachbarland ins Chaos gestürzt hätten.

Die prowestliche Regierung der Ukraine beschuldigte er, kein wirkliches Interesse an einer friedlichen und politischen Lösung im Konflikt mit den prorussischen Separatisten im Osten zu haben. Putin bestätigte, dass Russland dem gestürzten ukrainischen Staatschef Viktor Janukowitsch auf dessen Wunsch hin bei der Flucht geholfen habe.

NATO: Weiter russische Soldaten im Land

Im Osten der Ukraine sind nach NATO-Angaben nach wie vor zahlreiche russische Soldaten im Einsatz. Obwohl der Abzug einiger Einheiten beobachtet worden sei, würden die Separatisten weiterhin von einer "ziemlich großen Truppe" aus Russland unterstützt, sagte NATO-Oberbefehlshaber Philip Breedlove. Generalsekretär Jens Stoltenberg beklagte laut Agenturberichten bei einem Besuch des Hauptquartiers in Mons, Moskau verletze weiterhin "das Völkerrecht, die Souveränität und die territoriale Integrität der Ukraine".

Am Sonntag finden in der Ukraine Parlamentswahlen statt. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach am Freitag erneut mit Putin über die Ukraine-Krise. Nach Angaben der Bundesregierung sprachen sich in dem Teelfonat beide für ein rasches Zusammentreffen der internationalen Ukraine-Kontaktgruppe aus, um über die Überwindung der Krise zu beraten.

SC/gri (rtre, APE, afpe)