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Neuer Glanz für alte Transsib

26. Juli 2013

Das russische Bahnnetz gilt als marode. Kremlchef Putin will seinem Riesenreich bei Olympia 2014 und der Fussball-WM 2018 aber ein modernes Image verpassen - und dazu soll auch die gute alte "Transib" aufpoliert werden.

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Blick in den Speisewagen der Transsibirischen Eisenbahn (dpa/picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Transsibirische Eisenbahn - kurz Transsib - gilt als legendäre Verbindung zwischen dem europäischen Russland und dem asiatischen Fernen Osten, beliebt auch bei Touristen von allen Kontinenten. Die inzwischen heruntergekommene längste Bahnstrecke der Welt könnte nun von einem ehrgeizigen Projekt des Präsidenten Wladimir Putin profitieren: Für die Renovierung der Transsib sowie zwei weitere der wichtigsten Infrastrukturvorhaben sollen nach Angaben des Kremlchefs insgesamt 450 Milliarden Rubel (umgerechnet rund 10,6 Milliarden Euro) investiert werden.

Außer der Transsib sollen vor allem eine neue Hochgeschwindigkeitstrasse von Moskau in die rund 800 Kilometer entfernte Millionenstadt Kasan sowie ein neuer gigantischer Autobahnring um die Hauptstadt vorangetrieben werden. Putin hatte die Verkehrsprojekte vor ausländischen Investoren auf dem Internationalen Wirtschaftsforum Ende Juni in St. Petersburg angekündigt.

Gut bewacht: Der Waggon "Zarengold" der legendären Transsibirischen Eisenbahn (foto: dpa)
Gut bewacht: Der Waggon "Zarengold" der legendären Transsibirischen EisenbahnBild: picture-alliance/dpa

Lockmittel für Großkonzerne

Diese Summe sei zwar eindeutig zu gering für solche Projekte, zitiert die Agentur Itar-Tass den Prösidenten. Aber damit sollten lediglich erste Anreize für Investoren geschaffen werden. "Ich denke, dass der Staat gewisse Risiken eingehen und die ersten Schritte machen muss", sagte Putin. 

Der Ausbau der Infrastruktur im Ausrichterland der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi und der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 sei ein Schlüsselfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung des größten Landes der Erde, hatte es wiederholt aus dem Kreml getönt.

Über die 9288 Kilometer lange Transsibirische Eisenbahn zwischen Moskau und der Großstadt Wladiwostok am Pazifik können derzeit 120 Millionen Tonnen Güter im Jahr befördert werden. In den vergangenen fünf Jahren sei die Frachtmenge auf der Schiene allein in Richtung Pazifik um 55 Prozent gestiegen, sagte Putin.

Märkte in Ostasien

Er hatte wiederholt betont, Russland müsse enger an die ostasiatischen Wachstumsmärkte angebunden werden, und gewaltige Investitionen in den abgelegenen und dünn besiedelten Fernen Osten gefordert. Auch deshalb sei es nun unerlässlich, gemeinsam mit der Transsib auch die nördlich verlaufende Parallelstrecke Baikal-Amur-Magistrale (BAM) zu modernisieren.

Über den neuen Moskauer Autobahnring ZKAD solle in naher Zukunft entschieden werden, kündigte der Präsident an. Seit Jahren klagen die Einwohner der größten Stadt Europas über dauernd verstopfte Straßen...

SC/kle (dpa)