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Pussy Riot im Kampf für Gefangene

27. Dezember 2013

Der russische Präsident Putin dürfte kein Fan der Frauen-Band Pussy Riot mehr werden. Denn die beiden aus der Haft entlassenen Musikerinnen der Gruppe wollen sich weiter politisch engagieren und den Mund aufmachen.

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Pussy Riot-Musikerinnen auf ihrer Pressekonferenz in Moskau
Bild: picture-alliance/dpa

Pussy Riot will für Gefangene kämpfen

Ihre Freilassung aus der Haft Anfang dieser Woche habe vor allem einem Ziel dienen sollen: das Image Russlands vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi solle aufpoliert werden, erklärte Nadeschda Tolokonnikowa (im Bild rechts) auf einer Pressekonferenz bei einem Internet-Sender in Moskau. Zusammen mit ihrer Bandkollegin Maria Aljochina äußerte sich die Musikerin erstmals ausführlicher zu ihren Zukunftsplänen.

"Stimme der Gefangenen"

Sie würden weiter Präsident Wladimir Putin vertreiben wollen. An direkten Aktionen gegen den Kreml wollen sich die beiden Frauen nach eigenen Worten aber vorerst nicht beteiligen. Stattdessen kündigten sie Aktionen für einen humaneren Strafvollzug an. "In Russlands Straflagern gibt es Menschen, die sich am Rande des Todes befinden", sagte Aljochina. Deshalb solle ihre neue Organisation namens "Sona Prawa" (übersetzt bedeutet das etwa "Rechtszone") zu einer "Stimme der Gefangenen" werden, so Tolokonnikowa.

Die beiden Frauen hatten rund 20 Monate in Straflagern verbracht. Im Rahmen einer Massenamnestie waren sie nun auf freien Fuß gekommen. Die russischen Behörden hatten auch das Verfahren gegen 29 der 30 Besatzungsmitglieder des Greenpeace-Schiffs "Arctic Sunrise" eingestellt. Sie waren im September wegen einer Protestaktion gegen die Ölbohrungen des russischen Energiekonzerns Gazprom in der Barentssee festgenommen worden. Die ersten Greenpeace-Aktivisten haben mittlerweile ein Ausreise-Visum erhalten.

ml/qu (dpa, rtr, afp)