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Proteste vor Formel-1-Rennen

4. April 2014

Im Golfstaat Bahrain ist es im Vorfeld des Großen Preises der Formel 1 wieder zu Protesten gegen das Königshaus gekommen. Anders als in den Jahren zuvor, blieb es diesmal bislang friedlich.

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Schiitische Frauen demonstrieren gegen Formel 1-Rennen in Bahrain (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Tausende Demonstranten forderten nach einem Bericht der Agentur AFP auf einer Kundgebung vier Kilometer außerhalb der Hauptstadt Manama politische Reformen in dem kleinen Königreich. Die Veranstaltung verlief friedlich und ohne Zwischenfälle. Die Teilnehmer schwenkten die rot-weiße Nationalflagge und forderten in Sprechchören die Einhaltung der Menschenrechte in Bahrain. Schon in den vergangenen Tagen hatte es Demonstrationen gegeben (Artikelbild).

Einen direkten Bezug zum Formel-1-Rennen am Sonntag vermieden die Demonstranten bei Manama. Die Al-Wifaq-Vereinigung als Vertreter der schiitischen Mehrheit im Land hatte zu dem Protestmarsch gegen das sunnitische Königshaus aufgerufen.

Verschärfte Sicherheit

Bahrains Demokratiebewegung

Es gehe es darum, "friedlich die Präsenz der ausländischen Medien zu nutzen, um der Welt die Forderungen der Opposition mitzuteilen", hieß es. Rund um die Rennstrecke hat die Regierung die Sicherheitsvorkehrungen deutlich erhöht. An den Zufahrtsstraßen stehen zahlreiche Polizeiwagen, viele Sicherheitskräfte sind schwer bewaffnet. In einer Erklärung von Al-Wifaq heißt es dazu, diese Aufrüstung bestärke die Menschen nur "in ihrem Ruf nach mehr Demokratie".

In Bahrain ist es im Zuge des Arabischen Frühlings seit 2011 immer wieder zu schweren Unruhen gekommen, bei denen nach Angaben der Internationalen Liga für Menschenrechte bislang 89 Menschen getötet worden sind. Die schiitische Bevölkerungsmehrheit sieht sich durch das sunnitische Herrscherhaus der Al-Chalifa unterdrückt.

Hilfe aus Saudi-Arabien

Sie fordert politische Reformen und die Freilassung politischer Gefangener. Auf dem Höhepunkt der Proteste 2011 war das Formel-1-Rennen ausgefallen. Mit Hilfe Saudi-Arabiens hatte der König damals die Demokratiebewegung blutig niedergeschlagen. Seitdem hat sich in Bahrain nach Einschätzung der Menschenrechtsorganisation nicht viel verändert. Es gab "allenfalls kosmetische Veränderungen und leere Reformversprechen", sagte der ai-Experte Said Boumedouha. "Willkürliche Verhaftungen, die Niederschlagung von Protesten sowie Misshandlung von Häftlingen finden unvermindert statt."

wl/se (sid, dpa, afp)