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Polizei stoppt US-Teenager auf dem Weg zum IS

22. Oktober 2014

Tausende Bürger westlicher Staaten haben sich bereits dem IS angeschlossen. Am Frankfurter Flughafen wurden drei Mädchen aus den USA von der Polizei gestoppt. Ihr mutmaßliches Ziel: die Dschihadisten in Syrien.

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Bundespolizei am Flughafen in Frankfurt (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Am Flughafen in Frankfurt am Main wurden die drei Minderjährigen von der deutschen Bundespolizei in Gewahrsam genommen. Von dort aus seien sie am Sonntag zurück nach Denver im US-Bundesstaat Colorado zu ihren Eltern gebracht worden, wie eine Sprecherin des FBI jetzt mitteilte.

Laut Berichten von US-Medien handelt es sich bei den mutmaßlichen Sympathisantinnen der Terrormilizen des "Islamischen Staats" (IS) um zwei Schwestern im Alter von 15 und 17 Jahren sowie eine 16-Jährige aus einer weiteren Familie. Zwei von ihnen hatten den Berichten zufolge vorgetäuscht, krank zu sein, seien nicht zur Schule gegangen und hätten dann 2000 Dollar von ihren Eltern genommen und sich abgesetzt. Diese alarmierten die Polizei, als sie merkten, dass Geld und Pässe fehlten.

Amerikanische Medien berichteten weiter, die Familie der beiden Schwestern stamme aus Somalia, die Familie des dritten Mädchens sei aus dem Sudan in die USA gekommen. Ob die drei beim IS eine Kontaktperson haben, blieb zunächst unklar. Eine Anklage auf US-Bundesebene scheint unwahrscheinlich.

Fünf Briten schließen sich jede Woche Dschihadisten an

Der britischen Polizei zufolge machen sich jede Woche durchschnittlich fünf Briten auf den Weg nach Syrien oder in den Irak, um sich dort den selbsternannten Gotteskriegern des IS anzuschließen. Fünf Rekruten pro Woche mögen gering erscheinen, auf das Jahr gerechnet sei das aber durchaus eine erhebliche Zahl, erklärte Polizeichef Bernard Hogan-Howe. Außerdem könne die tatsächliche Zahl noch deutlich höher sein, da Viele womöglich über ein anderes Land nach Syrien oder in den Irak einreisten.

Nach Recherchen der britischen Behörden hätten sich bislang rund 500 Briten dem Kampf der IS angeschlossen, sagte Hogan-Howe weiter. Die mögliche Rückkehr von Kämpfern mit "militärischen Erfahrungen" in ihr Heimatland bezeichnete der Polizeichef als "Risiko".

Experten gehen davon aus, dass insgesamt rund 12.000 Kämpfer aus mehr als 70 Ländern, darunter viele aus westlichen Staaten, nach Syrien und in den Irak gereist sind, um sich dort dem IS oder anderen extremistischen Gruppen anzuschließen. In den Reihen der IS-Terrorgruppe kämpfen nach Recherchen der deutschen Behörden auch mehrere hundert Islamisten aus Deutschland, unter ihnen zahlreiche Jugendliche. Bei einer Razzia am Wochenende in Aachen sind zwei mutmaßliche Helfer der IS-Miliz festgenommen worden.

qu/wl (dpa, afp, AP)