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Philips verkauft LED-Sparte

31. März 2015

Philips baut um: Statt auf Glühbirnen und TV setzt der niederländische Konzern auf die Medizintechnik und elektrische Zahnbürsten. Nun ist ein Käufer für die LED-Sparte gefunden.

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Deutschland LED-Leuchten Scheinwerfer
Bild: picture alliance/chromorange/K.-H. Spremberg

Der niederländische Elektronikkonzern Philips macht einen weiteren Schritt beim tiefgreifenden Umbau und verkauft einen Teil seiner Lichtsparte. Über 80 Prozent des Geschäfts mit LED- und Autobeleuchtung werde an die chinesisch-amerikanische Investorengruppe Go Scale Capital abgegeben, teilte Philips in Amsterdam mit. Der Verkauf soll dem Konzern rund 2,7 Milliarden Euro einbringen.

Philips will einen Minderheitsanteil von 19,9 Prozent an dem Geschäftsbereich behalten. Auch werde das Unternehmen weiter Kunde des neuen selbstständigen Unternehmens Lumileds bleiben, kündigte der Konzern an. Aus der Autobranche gehören unter anderem Volkswagen und BMW zu den Abnehmern. Mit der LED- und Autobeleuchtung, das mit rund 8300 Mitarbeitern in etwa 30 Ländern aktiv ist, erzielte Philips im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 1,6 Milliarden Euro.

Fokus auf Medizintechnik und kleine Elektrogeräte

Im vergangenen Sommer hatte Philips den Abschied vom Licht bereits angekündigt. Das 124 Jahre alte Unternehmen, das mit der Entwicklung der Glühbirne groß geworden war, will sich künftig auf die Bereiche Medizintechnik sowie kleine Elektrogeräte wie Rasierer und elektrische Zahnbürsten konzentrieren. Die Produktion von TV-Apparaten hatten die Niederländer bereits abgestoßen. Auch der restliche Teil der Lichtsparte, die etwa komplette Beleuchtungssysteme für Kommunen, Stadien und Büros anbietet, soll verkauft werden. Konzernchef Frans van Houten hofft, dass dies im nächsten Jahr abgeschlossen sein kann.

Die Beleuchtungsbranche hat mit der Umstellung von traditionellen Glühbirnen auf Leuchtdioden (LED) und einem Preisverfall zu kämpfen. Siemens hat seine Lichtsparte Osram bereits abgespalten und an die Börse gebracht. Bei der früheren Tochter wurden wegen der Krise tausende Stellen gestrichen.

Auch Philips befindet sich derzeit in schwerem Fahrwasser, der Umbau wird das Unternehmen weiter belasten. Die Abspaltung der Lichtsparte soll Angaben vom Januar zufolge dieses Jahr allein zu Einmalkosten von 300 bis 400 Millionen Euro führen. Im vergangenen Jahr war der Gewinn um zwei Drittel auf 411 Millionen Euro eingebrochen. Während das traditionelle Geschäft mit Glühbirnen und Leuchtstoffröhren schnell schrumpft, ist der Konkurrenzdruck aus Asien bei der LED-Produktion groß.

hmf/ (dpa, rtr)