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Pep auf Maulwurf-Suche

Calle Kops (dpa, spiegel online)25. November 2013

Beim FC Bayern und Trainer Guardiola herrscht Aufregung: Vor dem Spitzenspiel der Münchener bei Borussia Dortmund sickern Interna an die Presse durch, angeblich aus Teamkreisen. Jetzt wird der Maulwurf gesucht.

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Von Bayern Münchens Trainer Pep Guardiola ist die obere Gesichtshälfte zu sehen (Foto: EPA/FILIP SINGER dpa Bildfunk)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Bayern gewinnen souverän mit 3:0 bei Verfolger Borussia Dortmund und Trainer Pep Guardiola schäumt vor Wut. Wie kann das sein? Der Grund dafür sei, berichtet die "Bild"-Zeitung in ihrer Montagsausgabe, dass kurz vor dem Gipfeltreffen Einzelheiten über die taktische Ausrichtung der Münchener an die Öffentlichkeit gelangt seien, die nur die Mannschaft gekannt hätten. Jetzt suche man in der Mannschaft oder dem Umfeld des Triple-Siegers nach dem Maulwurf, der die Interna an die Presse gegeben haben soll.

In dem Artikel wird Trainer Guardiola in der Mannschaftbesprechung vor der Partie in Dortmund zitiert: "Egal, wer es ist, es werden Köpfe rollen. Denjenigen schmeiße ich raus! Er wird nie wieder unter mir spielen." Er werde alles daran setzen, um herauszufinden, wer der Maulwurf ist, so Guardiola angeblich weiter.

Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge im Porträt (Foto: Tobias Hase/dpa)
Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz RummeniggeBild: picture-alliance/dpa

Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge bestätigte schon am Sonntag beim TV-Sender Sky: "Wir werden keine NSA einschalten. Aber ich kann demjenigen nur raten, schnell den Spielbetrieb einzustellen, sonst bekommt er ein ernsthaftes Problem nicht nur mit Pep Guardiola, sondern mit dem ganzen Klub." Zur Frage, wer der Maulwurf sein könnte, wollte sich Rummenigge nicht äußern, schließlich müsse man einen Verdacht auch beweisen können.

"Maulwurf-Tradition"

Maulwürfe in Fußball-Mannschaften scheinen allerdings keine Seltenheit zu sein. Erst bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine war Bundestrainer Joachim Löw darüber erzürnt, dass etliche taktische Veränderungen vorab in Medien preisgegeben worden waren. Dass ein Spieler Interna direkt an die Presse weitergegeben hatte, wurde von Löw ausgeschlossen. Jemand musste es aber gewesen sein, in Frage kamen auch Spielerberater.

Neu war die Weitergabe von Interna für den DFB nicht. Vielmehr haben Indiskretionen bei der deutschen Nationalmannschaft durchaus Tradition. Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus, Erich Ribbeck, Rudi Völler - ihnen allen wurde eine große Nähe zur "Bild"-Zeitung nachgesagt. Vor allem Matthäus galt in seiner aktiven Zeit als zuverlässiger Informant der Boulevardpresse.