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Cyber-Spionage gegen US-Militär?

7. Mai 2013

Der Vorwurf permanenter Hacker-Angriffe ist nicht neu: Aber erstmals beschuldigen die USA die Chinesen massiv, die Server der Regierung auszuspionieren. Es gehe um Informationen über Außenpolitik und US-Rüstung.

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Amerikanische Stealth-Fighter F-22 (foto: AFP/Getty Images)
Bild: LEE JIN-MAN/AFP/Getty Images

Den chinesischen Kommunisten und der Volksbefreiungsarmee gehe es vor allem darum, die Modernisierung ihrer Rüstung schneller voranzutreiben. Und dazu brauche man in Peking genaue, geheime Informationen aus den USA, heißt es im jüngsten Bericht des US-Verteidigungsministeriums in Washington. Zudem wollten sich Chinas Militärstrategen ein Bild von den militärischen Kapazitäten der USA machen, die "während einer Krise genutzt werden könnten".

Krisenpläne und neue Waffen

China versuche, durch Hacker-Angriffe Informationen über die US-Außenpolitik und militärische Planungen der Vereinigten Staaten zu sammeln, so die Analyse aus dem Pentagon für den Kongress. Im vergangenen Jahr habe Peking eine andauernde Hacker-Kampagne geführt, um sich Einblick in außenpolitische Erwägungen der USA sowie die neuesten, hochsensiblen Waffensysteme zu verschaffen. China nutze seine Computernetzwerke, um Geheimdienstinformationen über den diplomatischen, wirtschaftlichen und Rüstungssektor der USA zu bekommen, befinden die US-Experten.

Anlässlich des jüngsten Parteitags der KP hatte die Volksbefreiungsarmee stolz ihren ersten Flugzeugträger "Liaoning" präsentiert. Die Luftwaffe ließ erstmals den Kampfjet J-31 als neuen Prototyp eines Tarnkappenbombers starten. Der chinesische Stealth-Flieger gleicht den US-Vorbildern F22 (Artikelfoto) und F35 auffällig.

Auch Pekinger Regierung beteiligt

Es ist das erste Mal, dass die USA China derart deutlich Cyber-Spionage gegen die Regierung in Washington vorwerfen. Einige der Attacken seien offensichtlich direkt der chinesischen Regierung und dem Militär zuzuordnen, hieß es in dem Bericht. Zwar hatte man Peking schon wiederholt aufgerufen, gegen Online-Datenklau vorzugehen. Regierungsvertreter hatten sich in ihren öffentlichen Äußerungen dabei jedoch auf Hacker-Angriffe auf die Wirtschaft beschränkt.

Gebäude der Einheit 61398 von außen (Foto: Reuters)
Die "Einheit 61398" bei Schanghai wurde als eines der Zentren der Cyber-Spionage des chinesischen Militärs ausgemachtBild: Reuters

Konfrontation im Cyberspace

Laut einem im Februar veröffentlichten Bericht der Internet-Sicherheitsfirma Mandiant nimmt eine Sondereinheit des chinesischen Militärs mit einer Heerschar von Hackern Unternehmen, Medien und Regierungsbehörden in den USA ins Visier. Mit dem Wissen und der "direkten Unterstützung" Pekings sei eine "ausgedehnte Cyberkampagne" gegen Ziele in den Vereinigten Staaten im Gange. Ein Bericht des US-Kongresses vom vergangenen Jahr bezeichnete China als den "bedrohlichsten Akteur im Cyberspace".

China bezeichnete die Vorwürfe der USA stets als "haltlos" und "unbegründet".

SC/li (afp, rtr, dpae)