1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Säureattentat auf israelische Familie

12. Dezember 2014

In den Palästinensergebieten kommt es fast täglich zu Anschlägen oder Übergriffen. Im Westjordanland verletzte ein Palästinenser mehrere Israelis mit einer ätzenden Flüssigkeit.

https://p.dw.com/p/1E3Or
Säure Anschlag Westjordanland 12.12.2014(Foto: Reuters)
Bild: Reuters/R. Zvulun

Ein Palästinenser hat mehrere Israelis im Westjordanland südwestlich von Jerusalem mit Säure attackiert und verletzt. Die israelische Armee teilte am Freitag mit, eine Familie habe nahe einem Checkpoint einen Anhalter mitgenommen. Daraufhin habe der Mann die Familie erst mit einer ätzenden Flüssigkeit übergossen und den Vater dann mit einem Schraubenschlüssel angegriffen. Ein Zivilist, der in der Nähe war, schoss auf den Angreifer und verletzte ihn.

Laut israelischen Medien wurden sechs Israelis verletzt, darunter drei Kinder zwischen acht und zehn Jahren. Die Kinder sollen Verätzungen an den Gliedmaßen, einer der Erwachsenen auch an den Augen und im Gesicht erlitten haben. Die Verletzten wurden in ein Krankenhaus gebracht. (Artikelbild)

Täter schon vorher auffällig

Medienberichten zufolge stammt der Mann aus Nahalin unweit des Tatortes. Das israelische Radio berichtete, der Mann habe Verbindungen zur militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad (Heiliger islamischer Krieg) und bereits im Gefängnis gesessen. Er soll mittelschwer verletzt worden sein. Im Westjordanland und in Jerusalem kam es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Konfrontationen und auch Anschlägen.

Nach dem Tod des ranghohen Palästinenserfunktionärs Siad Abu Ain am Mittwoch war neue Gewalt befürchtet worden. Die palästinensische Autonomiebehörde machte die israelische Armee für den Tod des Leiters der palästinensischen Beobachtungsstelle für die israelische Siedlungspolitik verantwortlich. Das israelische Gesundheitsministerium nannte dagegen unter Verweis auf die Autopsie einen Herzinfarkt infolge einer Stress-Situation als wahrscheinliche Todesursache.

Neues Treffen Kerry-Netanjahu

Nach den Freitagsgebeten kam es in mehreren Städten im Westjordanland zu Unruhen. Bei Zusammenstößen mit israelischen Soldaten wurden mehrere Demonstranten verletzt, wie palästinensische Sicherheitskräfte und Ärzte mitteilten. Israelische Minister riefen dazu auf, Ruhe zu bewahren. Als Teil der Bemühungen zum Abbau der Spannungen trifft der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu am Sonntag in Rom mit Außenminister John Kerry zusammen. Die israelische Armee war Medienberichten zufolge aus Sicherheitsgründen in den vergangenen Tagen in erhöhter Alarmbereitschaft.

gmf/uh (afp, dpa, rtr)