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Oracle-Prozess: SAP darf sich freikaufen

30. August 2014

357 Millionen Dollar oder zurück vor Gericht: Software-Konzern SAP hat die Wahl. Andernfalls kann US-Konkurrent Oracle auf einen neuen Prozess im Copyright-Streit hoffen. Zumal die Walldorfer ein weiteres Problem haben.

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Das Logo des Software-Unternehmens SAP in Walldorf (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

1,3 Milliarden Dollar sollte SAP ursprünglich seinem US-Rivalen wegen Copyright-Verstößen zahlen. Das Urteil einer Jury war jedoch von einem Bezirksgericht wieder einkassiert worden, weil die Entschädigungssumme "völlig exzessiv" sei. Diesen Spruch hat ein US-Berufungsgericht nun bestätigt: Die drei Richter in San Francisco stellen den deutschen Software-Konzern vor die Wahl, entweder 356,7 Millionen Dollar (270,5 Millionen Euro) zu zahlen oder einen neuen Prozess zu riskieren.

Der Streit reicht bis zum Jahr 2007 zurück. Damals warf Oracle der mittlerweile geschlossenen SAP-Tochter TomorrowNow den massiven Diebstahl von Software vor. Der deutsche DAX-Konzern aus Walldorf hat sich mit hohen Rückstellungen gegen die Schadenersatzforderungen gewappnet.

Ähnlicher Streit mit Versata

Neben Oracle hat SAP auch noch Rückstellungen für den ebenfalls schon Jahre andauernden Prozess mit dem Softwareunternehmen Versata in den Büchern stehen. Die US-Firma wirft SAP vor, ein Patent zur Ermittlung von Preisen verletzt zu haben. Die Gerichtsverfahren ziehen sich längst durch mehrere Instanzen.

Die Rechtsstreitigkeiten hatten SAP im zweiten Quartal das Ergebnis verhagelt. Der Gewinn nach Steuern brach wegen der hohen Rückstellungen um 23 Prozent auf 556 Millionen Euro ein. Dabei hatte SAP die Erlöse mit Software aus Abo-Modellen deutlich gesteigert. Der Konzern stellt gerade sein Geschäftsmodell vom klassischen Softwareverkauf auf Programme um, die die Kunden mieten und auf eigenen oder fremden Servern lagern.

rb/re (afp, dpa, rtr)