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Opposition in Indonesien vor Wahlsieg

9. April 2014

Fast 190 Millionen Indonesier haben ein neues Parlament gewählt. Die "Demokratische Partei des Kampfes" konnte am meisten überzeugen - dank eines Politikers, der erst bei den Präsidentschaftswahlen im Juli antreten wird.

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Joko Widodo, der Präsidentschaftskandidat der "Demokratischen Partei des Kampfes" (PDI-P) (Foto: Reuters)
Joko Widodo, der Präsidentschaftskandidat der "Demokratischen Partei des Kampfes" (PDI-P)Bild: Reuters

Bei den Parlamentswahlen in Indonesien sagen erste Prognosen einen Sieg der Opposition voraus. Die Oppositionspartei "Demokratische Partei des Kampfes" (PDI-P) liegt in den vorläufigen und inoffiziellen Hochrechnungen bei etwa 20 Prozent. Dies teilte das Umfrageinstitut Indikator Politik mit. Meinungsumfragen hatten der PDI-P, der Partei von Ex-Präsidentin Megawati Sukarnoputi, bis zu 25 Prozent der Stimmen vorhergesagt.

Partei des Präsidenten nur auf viertem Platz

Zweitstärkste Kraft wurde nach den Prognosen die Golkar-Partei des früheren Diktators Suharto mit etwa 15 Prozent Stimmenanteil. Die bisher regierende Demokratische Partei von Präsident Susilo Bambang Yudhoyono, zuletzt von zahlreichen Korruptionsskandalen erschüttert, landete demnach nur auf dem vierten Platz mit einem Anteil von knapp 7,7 Prozent. Offizielle Teilergebnisse werden in einigen Tagen erwartet, das offizielle Endergebnis wird voraussichtlich im Mai bekanntgegeben.

Die Beliebtheitswerte der PDI-P waren in den vergangenen Wochen stark gestiegen, nachdem sie den populären Gouverneur von Jakarta, Joko Widodo (Foto), zum Spitzenkandidaten für die Präsidentenwahlen im Juli ernannt hatte. Ihm wird ein Erdrutschsieg vorhergesagt. Präsident Susilo Bambang Yudhoyono kann sich nach zwei Amtszeiten nicht mehr bewerben.

Land mit der weltweit größten muslimischen Bevölkerung

Der Urnengang war die vierte freie Wahl seit dem Sturz des Diktators Suharto im Jahr 1998. Zur Abstimmung aufgerufen waren in dem Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt rund 186 Millionen Wähler, die über die Vergabe von 560 Sitzen entscheiden. 15 Parteien traten an. Die Behörden erwarteten eine Wahlbeteiligung von etwa 80 Prozent, genauere Informationen wurden noch nicht veröffentlicht. Gleichzeitig fanden auch Kommunalwahlen statt.

In einigen Regionen der Provinz Papua konnte trotz anfänglicher Probleme doch gewählt werden. Aufgrund von Transportproblemen waren die Wahlzettel nicht rechtzeitig eingetroffen, teilte die örtliche Wahlkommission mit. 500.000 Wahllokale waren auf die insgesamt 17.000 Inseln Indonesiens verteilt.

sti/kle (dpa, epd)