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Olympisches Feuer in russischer Hand

7. Oktober 2013

Vier Monate vor dem Start der olympischen Winterspiele in Russland ist die olympische Flamme in Moskau angekommen. Russische Sportler und Politiker hatten sie in Athen abgeholt.

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Präsident Vladimir Putin hält das Olympische Feuer (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Karussell: Olympische Flamme ist in Russland

An einem Moskauer Flughafen wurde die Flamme zunächst von den Organisatoren der Winterspiele in Empfang genommen. "Mit der Übernahme des olympischen Feuers beginnt der Countdown", sagte der Chef des Organisationskomitees, Dmitri Tschernyschenko. Das Symbol der Olympischen Spiele war mit einer Sondermaschine aus Athen gekommen.

Eine Biker-Stafette mit mehr als 200 Motorrädern begleitete das Feuer vom Flughafen in die Innenstadt zum Roten Platz, wo Tausende Menschen auf die Ankunft gewartet hatten. Während einer Feier übernahm Staatspräsident Wladimir Putin die Flamme (Artikelbild).

Peinliche Panne!

Ausgerechnet im Kreml kam es zu einer Panne: Als ein 60-jähriger Ex-Olympionike die Flamme durch das russische Machtzentrum trug, erlosch diese. Der Läufer gestikulierte hilflos, setzte seinen Lauf aber fort. Die Fackel wurde dann von einem offiziellen Vertreter in schwarzem Gewand mit einem einfachen Feuerzeug aufs Neue entzündet. Glück im Unglück: Auf dem Roten Platz loderte noch ein von der Original-Flamme aus Griechenland entzündete Feuer. An diesem wiederum konnte die Fackel dann für die weiteren Etappen entzündet werden.

Von diesem Montag an sollen rund 14.000 Fackelträger das Feuer mehr als 65.000 Kilometer durch Russland transportieren. Es soll dabei sogar ins Weltall, auf eine Expedition zum Nordpol und auf den Grund des sibirischen Baikalsees geschickt werden. Auch IOC-Präsident Thomas Bach will als Läufer an dem Spektakel der Superlative teilnehmen. Am 7. Februar soll bei der Eröffnungszeremonie in Sotschi am Schwarzen Meer mit dieser Fackel das olympische Feuer entfacht werden, das dann an diesem Ort bis zum Ende der Winterspiele brennt.

Kritik von Menschenrechtlern

Die Vergabe der Spiele an Russland ist wegen Korruptionsvorwürfen, Menschenrechtsverletzungen, der Kostenexplosion und eines Anti-Homosexuellen-Gesetzes allerdings nicht unumstritten. Menschenrechtler verlangten, dass der Fackellauf auch ein Schlaglicht auf Verstöße gegen demokratische Freiheiten werfen müsse. Amnesty International kritisierte, dass die Behörden eine für diesen Montag anlässlich des Fackellaufs geplante Kundgebung verboten hätten.

Das Gesetz, das die öffentliche Darstellung von Homosexualität in Russland im Beisein von Minderjährigen unter Strafe stellt, überschattet seit Wochen die Olympia-Vorbereitungen und sorgt für Spannungen zwischen dem IOC und den Organisatoren der Sotschi-Spiele.

uh/wa (dpa, afp)