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OECD rät zu höheren Löhnen in Deutschland

29. Mai 2013

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hält steigende Löhne in Deutschland für ein probates Mittel zur Bekämpfung der Krise in der Euro Zone.

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OECD Logo (Foto: JEAN AYISSI/AFP/Getty Images)
OECD LogoBild: Jean AyissiI/AFP/Getty Images

Höhere Löhne in exportstarken Staaten wie Deutschland, neue Hilfen von der Europäischen Zentralbank: Mit dieser Mixtur lässt sich die Krise in der Euro-Zone nach Ansicht der OECD wirkungsvoll bekämpfen. "Die andauernde Konjunkturschwäche könnte in eine Stagnation münden, was negative Konsequenzen für die Weltwirtschaft hätte", heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Ausblick der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Sie fordert deshalb ein entschlosseneres Vorgehen. "Mit höheren Löhnen und einer stärkeren Liberalisierung der Produktmärkte in den Überschussländern könnte für einen symmetrischeren und wirkungsvolleren Ausgleichsprozess gesorgt und zugleich das Wachstum gefördert werden", sagte OECD -Chefvolkswirt Pier Carlo Padoan. Deutschland gehört zu den Ländern mit den höchsten Exportüberschüssen.

Mini-Wachstum in Deutschland

Schlappe Konjunktur

Die Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft korrigierte die OECD leicht nach unten. Angesichts der anhaltenden Krise in der Eurozone sei in diesem Jahr nur mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,4 Prozent zu rechnen. Im vorherigen großen Wirtschaftsausblick war noch ein Plus von 0,6 Prozent vorhergesagt worden.

Der Euro-Zone sagt die Industriestaaten-Organisation ein Rezessionsjahr voraus. 2013 dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 0,6 Prozent schrumpfen, 2014 aber wieder um 1,1 Prozent wachsen. Die Organisation ruft die Regierungen zu entschlossenen Maßnahmen im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit auf. "Diese ist in vielen Ländern auf ein Besorgnis erregendes Niveau gestiegen", warnte sie. "Die historisch hohe Arbeitslosigkeit bleibt die größte Herausforderung für die Regierungen." 2014 soll die Arbeitslosenquote in der Währungsunion bei 12,4 Prozent liegen, im Schnitt der 34 OECD -Länder liegt sie dagegen nur bei 8,0 Prozent.

Die Weltwirtschaft kommt wegen der Krise in der Euro-Zone nicht richtig in Schwung. Die OECD sagt für dieses Jahr ein Wachstum von 3,1 Prozent voraus. "Die globale Konjunktur erholt sich schrittweise, aber der Aufschwung bleibt schwach und holprig", sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurria. Für die USA wird ein Wachstum von 1,9 Prozent und für Japan von 1,6 Prozent erwartet. 2014 soll die Weltwirtschaft um 4,0 Prozent wachsen, die USA um 2,8 Prozent, Japan um 1,4 Prozent.

ul/wen (rtr, dpa)