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Nordkorea-Satire nun im Kino und im Netz

24. Dezember 2014

Wegen Cyberattacken und Terrordrohungen hatte Sony die Filmsatire auf Staatschef Kim abgesagt. Nun wird "The Interview" pünktlich zu Weihnachten im Internet angeboten. Und auch in US-Kinos läuft der Streifen an.

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Randall Park als Kim Jong Un in "The Interview", einer Nordkorea-Satire von Sony-Pictures (foto. AP)
Bild: picture alliance/AP Photo

Der Unterhaltungskonzern Sony macht die Nordkorea-Politsatire "The Interview" nun auch im Internet zugänglich. Ungeachtet unterschiedlichster Terrordrohungen ist sie seit Mittwoch 19 Uhr in den USA gegen Gebühr unter anderem auf der Onlineplattform YouTube abrufbar. Auch bei Google Play und Xbox Video von Microsoft ist der Film im Angebot, der zudem auf der eigens eingerichteten Website www.seetheinterview.com gekauft werden konnte.

Konzernchef Michael Lynton beteuerte, man habe "immer die Absicht gehabt, den Film auf einer nationalen Plattform zu verbreiten". Am Dienstag hatte Sony Pictures überraschend angekündigt, dass der Film trotz Protesten am ersten Weihnachtstag in rund 200 Kinos gezeigt werde. Weitere sollen folgen.

Eine Attacke anonymer Hacker und mysteriöse Anschlagsdrohungen gegen US-Kinos hatten den Konzern in der vergangenen Woche zunächst bewogen, die Premiere abzusagen. Ursprünglich sollte der Film in rund 2500 Kinos kommen.

Hollywood rebellierte

Sonys Rückzieher war bei Politikern, Regisseuren, Schauspielern und in der Filmindustrie allgemein als Kapitulation angesehen worden. Am Montag hatte ein Zusammenschluss von rund 250 unabhängigen Kinos das Unternehmen in einer Onlinepetition aufgefordert, ihnen die Ausstrahlung des Films zu erlauben.

Nach Erkenntnissen des FBI soll die Staatsführung Nordkoreas hinter dem Angriff auf Sony Pictures stehen. In dem Film geht es um ein fiktives Mordkomplott gegen den kommunistischen Machthaber Kim Jong Un. Im Zentrum der Affäre steht eine Gruppe mit dem Namen "Guardians of Peace", die Ende November einen Cyberangriff auf Sony gestartet und brisante interne Dokumente und E-Mails veröffentlicht hatte.

Vor einigen Tagen sprach die Gruppe wegen der Parodie "The Interview" ominöse Drohungen aus und erinnerte an die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA. Daraufhin entschieden mehrere Kinoketten, den Film aus dem Programm zu nehmen. In Deutschland sollte der Film laut ursprünglicher Planung Anfang Februar in die Kinos kommen.

SC/jj (afpe, APE, rtre, dpa)