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New York verschärft Ebola-Quarantäne

25. Oktober 2014

Nach dem ersten Ebola-Fall in der US-Metropole New York gelten verschärfte Sicherheitsbestimmungen. In Mali ist die erste Ebola-Patientin gestorben - ein zweijähriges Mädchen.

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John F. Kennedy Flughafen in New York (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/J. Lane

Als Reaktion auf den ersten Ebola-Fall in New York haben die Gouverneure von New York und von New Jersey eine automatische Quarantäne für alle Mitarbeiter des US-Gesundheitswesen angeordnet, die aus den Ebola-Gebieten Westafrikas zurückkehren.

Die Quarantäne dauere 21 Tage, entsprechend der Inkubationszeit von Ebola, teilten die Gouverneure Andrew Cuomo (New York) und Chris Christie (New Jersey) auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit. Die neuen Vorkehrungen gelten für medizinisches Personal, das aus Guinea, Sierra Leone und Liberia kommend auf den Flughäfen John F. Kennedy in New York (Artikelbild) und Newark in New Jersey eintreffen, wie die Gouverneure erklärten.

Auch wer aus den westafrikanischen Ländern zurückkehre, aber keinen wissentlichen Kontakt mit Ebola-Erkrankten gehabt habe, werde aktiv von den Gesundheitsbehörden überwacht, hieß es weiter. Die Regierung in Washington erwägt nach Agenturberichten, eine solche Regelung US-weit einzuführen.

US-Arzt in Guinea erkrankt

Bei dem New Yorker Ebola-Fall handelt es sich um einen Arzt, der in Guinea Ebola-Kranke behandelt hatte. Der 33-jährige entwickelte erst nach seiner Rückkehr in die USA Krankheitssymptome. Er wird in einem Krankenhaus in New York behandelt, sein Zustand wird als stabil beschrieben. Vor dem Auftreten von Ebola war der Arzt in New York mit dem Taxi und mit der U-Bahn gefahren und hatte ein Bowling-Center besucht.

Gouverneur Cuomo zog dies zur Begründung für die Notwendigkeit der automatischen Quarantäne heran: "Freiwillige Quarantäne ist ein Widerspruch in sich", sagte er. "Und wir haben gesehen, was passiert. Man fährt mit der U-Bahn. Man fährt mit dem Bus. Hunderte über Hunderte könnten angesteckt werden.".

Krankenschwestern wieder gesund

Die US-Krankenschwestern, die sich in Texas bei der Pflege eines Patienten mit Ebola angesteckt hatten, haben die Erkrankung beide überwunden. Nina Pham konnte die Klinik der Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) in einem Vorort von Washington am Freitag verlassen, anschließend wurde sie von Präsident Barack Obama im Weißen Haus empfangen. Amber Vinson war laut ihrer Familie bereits am Mittwoch für virenfrei erklärt worden, nun bestätigte das Krankenhaus in Atlanta diesen Befund.

Zweijährige Patientin tot

In Mali ist das mit Ebola infizierte Mädchen an der Krankheit gestorben. Dies bestätigte der Direktor des Krankenhauses, in dem die Zweijährige behandelt wurde. Sie war der erste Ebola-Fall in dem westafrikanischen Land. Das Kleinkind war nach Medienberichten zuvor mit seiner Großmutter im Nachbarland Guinea gewesen, das stark von der Seuche betroffen ist. Das Mädchen war erst am Mittwoch in das Krankenhaus gebracht worden.

Verwandte des Mädchens und andere Kontaktpersonen wurden unter Quarantäne gestellt. Gesundheitsminister Ousmane Kone rief die Bevölkerung der Region auf, nicht in Panik zu verfallen und auf die Einhaltung strikter Hygienemaßnahmen zu achten. Das bitterarme Mali verfügt nur über ein marodes Gesundheitssystem.

wl/as (dpa, afp, rtr)