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Neuer wieder im Training

27. März 2015

Der gegen die Australier geschonte Stammkeeper der deutschen Nationalmannschaft steht wieder auf dem Platz und trainiert für das Georgien-Spiel am Sonntag. Auch an seinem Geburtstag.

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Manuel Neuer zieht sich beim Training ein Trainingsshirt über den Kopf (Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images)
Bild: Hangst/Bongarts/Getty Images

Es hätte wahrscheinlich viele Dinge gegeben, die Nationaltorhüter Manuel Neuer an seinem Geburtstag lieber gemacht hätte, als sich von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke und den Mannschaftskollegen die Bälle um die Ohren schießen zu lassen. Doch da der jetzt 29-Jährige am Sonntag beim EM-Qualifikationsspiel in Georgien (ab 17:45 Uhr MESZ im DW-Livestream) wieder zwischen den Pfosten stehen möchte, musste er trainieren - auch an seinem Ehrentag. Am Mittwoch hatte Neuer das Testspiel gegen Australien ausgelassen und sich geschont. Ein entzündeter Schleimbeutel am Knie bereitete Probleme. Nun kehrt er zurück und wird versuchen, seinen Kasten gegen die Underdogs aus Georgien sauber zu halten. "Wir wollen dieses wichtige Spiel gewinnen", sagte Neuer.

Verzichten muss die DFB-Elf dabei allerdings auf Karim Bellarabi und Holger Badstuber, die die Reise nach Georgien erst gar nicht antraten, sondern nach Hause reisten. Bellarabi leidet unter einer Erkältung, Badstuber plagen muskuläre Probleme.

Bundestrainer Joachim Löw wird daher froh sein, dass er in der EM-Qualifikation wieder auf seine Nummer eins zurückgreifen kann, die sich zumindest auf dem Trainingsplatz schon wieder wettkampftauglich präsentierte. Vor dem Abflug nach Tiflis hechtete Geburtstagskind Neuer in Frankfurt beim Training wie gewohnt nach den Bällen. Zuvor hatte er nach einer Geburtstagsansprache auf dem Übungsplatz Applaus von seinen Kollegen bekommen. Schließlich wissen die auch, was sie an ihrem Torhüter haben: In 57 Spielen mit Neuer im Tor gab es 44 Siege und nur acht Niederlagen. 49 Gegentore kassierte er, 0,86 pro Partie.

Manuel Neuer beim Training (Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images)
Seit 2010 ist Manuel Neuer die Nummer eins im deutschen TorBild: Hangst/Bongarts/Getty Images

"Er ist der Kompletteste", sagte Torwarttrainer Köpke über seinen Musterschüler nach dem WM-Sieg. "Bei Manuel geht es allein um Optimierung, um die letzten Prozente." Daran ändert auch der Fehler gegen Gladbach nichts, als Neuer beim 0:1 ein Schuss des Brasilianers Raffael durchflutschte. "Manu patzt ja eigentlich nur gegen Gladbach", scherzte Löws Assistent Thomas Schneider in der DFB-Pressekonferenz: "Wir gehen davon aus, dass er in Georgien wieder eine sehr gute Leistung bringt."

Wer wird hinter Neuer Nummer zwei?

Neuer wird auch als Nummer 1 zur EM 2016 fahren, diese Prognose ist alles andere als gewagt. Spannung verspricht dafür der Kampf um die Positionen zwei und drei. Bei der WM in Brasilien war der Dortmunder Roman Weidenfeller der erste Ersatzmann, Ron-Robert Zieler Nummer drei. Der 26-Jährige von Hannover 96 durfte nun erstmals zwei Spiele in Serie bestreiten. Beim 1:0 im November in Spanien hielt er sehr gut, beim 2:2 gegen Australien agierte Zieler dagegen nicht so überzeugend, auch wenn ihn Bundestrainer Löw bei den Gegentoren freisprach: "Da kann er, glaube ich, nichts machen."

Weidenfeller wäre bei der EM knapp 36. Zieler ist mit 26 dagegen noch ein Mann mit Zukunft. Allerdings drängen noch jüngere Torleute nach, zuvorderst der schon in der Nationalelf erprobte, aber dabei unglücklich agierende 22-jährige Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona, der ebenfalls in der Champions League erfahrene 23-jährige Leverkusener Bernd Leno und der Kölner Timo Horn, der erst 21 Jahre alt ist. Das Trio konkurriert aktuell um den Stammplatz im Tor der U 21, die im Sommer ein EM-Turnier spielt.

Marc-Andre ter Stegen vom FC FC Barcelona bei Pressekonferenz
Marc-André ter StegenBild: imago

"Jetzt besteht nicht die Notwendigkeit, die jungen Spieler zu nominieren", erklärte Löw. Zumal man "gute Erfahrungen" damit gemacht habe, die Talente bei einem internationalen Turnier im DFB-Nachwuchs reifen zu lassen. Bestes Beispiel ist Neuer: Auch der Weltmeister war zunächst 2009 mit der deutschen U21-Auswahl Europameister geworden. Kevin Trapp von Eintracht Frankfurt und der Hoffenheimer Oliver Baumann zählen auch zum Kreis der Kandidaten für das A-Team. Der schon turniererprobte Zieler (EM 2012, WM 2014) reagierte nach dem Australien-Spiel gelassen auf das Gerangel der Jugend hinter dem unantastbaren Neuer: "Ich habe mich immer davon freigemacht. Ich versuche, mich im Verein anzubieten."

asz/tk (sid, dpa)