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Weltrekordpreis für gedrucktes Buch

Cwienk, Jeannette Angela27. November 2013

Ein Kirchenbuch hat den Rekord gebrochen: Für umgerechnet 10,3 Millionen Euro kam das "Bay Psalm Book" bei Sotheby's in New York unter den Hammer. Sein neuer Eigentümer will es mit der Öffentlichkeit teilen.

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Hand hält das aufgeschlagene Bay Psalm Book (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Es ist eines der ersten Bücher, die überhaupt in den USA gedruckt wurden. Jetzt ist das "Bay Psalm Book" , eine englische Übersetzung des hebräischen "Buches der Psalmen", das teuerste gedruckte Buch der Welt. Puritanische Siedler stellten es 1640 in Cambridge, Massachusetts, her. Damals gehörte das Gebiet allerdings noch als Kolonie zu Großbritannien. Einst existierten 1700 Exemplare, heute sind nur noch elf von ihnen erhalten.

Sotheby's Erwartungen verfehlt

Der Einstiegspreis bei der Auktion in New York lag bei sechs Millionen Dollar. Wenige Minuten später war das handgebundene, mit einem dunklen Ledereinband versehene Werk versteigert - für mehr als 14 Millionen Dollar (10,3 Millionen Euro). Allerdings verfehlte der Preis die Erwartungen von Sotheby's. Das Auktionshaus hatte Wert des Kirchenbuches im Vorfeld auf 15 bis 30 Millionen Dollar geschätzt.

Dennoch: Rekord ist Rekord. Mit immerhin 2,7 Millionen Dollar hat das "Bay Psalm Book" den bisherigen Spitzenwert für ein gedrucktes Buch bei einer Versteigerung überboten. Der lag bei 11,5 Millionen Dollar, die 2010 für ein Exemplar von John James Audubons "Birds of America" gezahlt wurden.

Öffentliche Ausstellung geplantt

Gekauft wurde es vom US-Investmentbanker und Milliardär David Rubenstein. Der neue Eigentümer gab bekannt, dass er das Buch mit der Öffentlichkeit teilen wolle. Es solle zum Beispiel in Museen ausgestellt werden und für jedermann zugänglich sein.

Rekordpreis für Bacon-Gemälde

Sein alter Besitzer, die Boston's Old South Church, musste das "Bay Psalm Book" verkaufen, um die Kosten für die Sanierung von Kirchenebäuden bestreiten zu können.

Den Rekord als teuerstes Buch überhaupt hält übrigens der "Codex Leicester". Für das Werk mit Notizen, Skizzen und Zeichnungen von Leonardo da Vinci zahlte Microsoft-Gründer Bill Gates vor 19 Jahren 30,8 Millionen Dollar. Die gebundenen Blätter darin sind handgeschrieben.

cw/wl (dpa, afp, rtr)