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Neue Angriffe auf Wohnhäuser in Gaza

26. August 2014

Israel warnt - und bombardiert. Während im Hintergrund womöglich Gespräche über eine neue Waffenruhe vorbereitet werden, gehen die Kämpfe in Nahost weiter. Neue Angriffe werden jetzt auch aus dem Libanon gemeldet.

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Zerstörtes Wohnhaus in Gaza (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die israelische Luftwaffe setzt ihre gezielten Angriffe auf Hochhäuser in Gaza fort. In der Nacht zum Dienstag wurde nach palästinensischen Angaben ein 13-stöckiges Gebäude im Süden der Stadt in Schutt und Asche gelegt. Dabei seien 20 Menschen verletzt worden. Zur Warnung der 70 Familien, die in dem Bau wohnten, hatte Israel zwei Raketen ohne Sprengsatz vorausgeschickt. Das Haus war daraufhin evakuiert worden. Im Norden der Stadt wurde ein Wohn- und Geschäftskomplex mit 100 Wohnungen und 150 Geschäften mit zahlreichen Raketen beschossen und schwer beschädigt.

Wie palästinensische Rettungskräfte mitteilten, starben bei den Angriffen mindestens zwei Menschen. Damit stieg die Zahl der getöteten Palästinenser seit Beginn des Konflikts zwischen der israelischen Armee und militanten Palästinensern auf über 2100. Mehr als 10.000 Menschen wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza seit Anfang Juli verletzt. Auf israelischer Seite wurden bislang 64 Soldaten und vier Zivilisten getötet, Hunderte mussten medizinisch behandelt werden.

Raketen aus Wohnhäusern

Israel bombardiert zivil genutzte Gebäude, wenn darin Abschussstellungen für Raketen vermutet werden. Militante Palästinenser feuern immer wieder aus Wohnhäusern Geschosse auf Israel ab.

Nach Aussage einer israelischen Militärsprecherin wurden auch am frühen Dienstagmorgen mehrere Raketen abgefangen, davon mindestens eine nahe der Küstenmetropole Tel Aviv. Auch in anderen Städten gab es Alarm. Die Kassam-Brigaden als bewaffneter Arm der Hamas teilten mit, nach den Luftangriffen auf Hochhäuser in Gaza seien als Antwort vier Raketen auf Israel geschossen worden.

Beschuss aus dem Libanon

Zerstörtes Gebäude im Gazastreifen (Foto: Reuters)
Trümmer im GazastreifenBild: Reuters

Am Montagabend waren im Norden Israels zwei Katjuscha-Raketen aus dem Libanon eingeschlagen. Wie eine Armeesprecherin sagte, reagierte die Armee diesmal mit Artilleriebeschuss auf die Angriffe. An den Vortagen hatte Israel nach ähnlichen Attacken nur mit Vergeltung gedroht, zunächst jedoch nicht zurückgeschossen.

Während die Kämpfe weitergehen, werden im Hintergrund womöglich Gespräche über eine neue Feuerpause vorbereitet. Israelische Medien hatten am Montag über einen Anlauf zu einer weiteren Waffenruhe berichtet. Dafür gibt es bis jetzt allerdings keine offizielle Bestätigung. Ägypten bemüht sich als Vermittler im Gaza-Konflikt um eine Lösung. Palästinensische Unterhändler halten sich noch in Kairo auf. Israel ist erst nach einer Waffenruhe zu neuen Verhandlungen über die Zukunft des Gazastreifens bereit. Die letzten Gespräche waren nach dem Bruch einer Feuerpause vor einer Woche gescheitert.

jj/mak (dpa, afp, rtr)