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Neonazis demonstrieren in Athen

2. Februar 2014

Die griechische Nazipartei "Goldene Morgenröte" läßt ihre Muskeln spielen und marschiert in der Hauptstadt auf. Im Falle eines Verbots will sich die Partei als "Nationale Morgenröte" neu gründen.

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Neonazi-Partei Goldene Morgenröte demonstriert in Athen (Foto: AP)
Bild: ap

Anhänger der griechischen Neonazipartei "Goldene Morgenröte" haben am Samstagabend auf einer abgesperrten Hauptstraße im Zentrum Athens eine Parade abgehalten. Die 3000 Demonstranten trugen griechische Fahnen und Fackeln und riefen rechtsextreme und rassistische Parolen. Zugleich forderten sie von den Behörden, Parteichef Nikos Michaloliakos aus der Untersuchungshaft zu entlassen.

Neugründung geplant

Nachdem im September ein Anhänger der Partei einen linken Musiker erstochen hatte, waren Michaloliakos und fünf weitere Parlamentsabgeordnete der Partei wegen Anstachelung zur Gewalt gegen Einwanderer und politische Gegner inhaftiert worden. Sie warten derzeit auf ihren Prozess, in dem sie sich wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation verantworten müssen.

Ein Parteisprecher kündigte in Erwartung eines Verbots der "Goldenen Morgenröte" an, eine Gruppierung mit dem Namen "Nationale Morgenröte" zu gründen. Gegen den Neonazi-Aufmarsch demonstrierten in der griechischen Hauptstadt etwa tausend Menschen vor dem Parlament. Es gab Zusammenstöße mit der Polizei, diese setzte Tränengas ein.

Neuer Schuldenschnitt

Unterdessen prüft die deutsche Bundesregierung anscheinend ein drittes Hilfspaket für Griechenland. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorab berichtet, gibt es im Bundesfinanzministerium ein fünfseitiges "Positionspapier Griechenland". Darin werde erwogen, dem verschuldeten Euroland einen weiteren Schuldenschnitt anzubieten oder auch frisches Geld aus dem europäischen Rettungsfonds. Im Rahmen eines "begrenzten Anschlussprogramms" könnte Griechenland zwischen zehn und 20 Milliarden Euro bekommen.

Voraussetzung sei aber, dass die Regierung in Athen entschiedener als bisher Reformen angehe, heiße es in dem Bericht. Ein Sprecher des Finanzministeriums dementierte allerdings, dass ein neuerlicher Schuldenschnitt geplant sei.

det/kle (afp, ape, rtr, rtre)