1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Nationale Koalition bestätigt Dscharba

6. Januar 2014

Während die Nationale Koalition in Istanbul ihr weiteres Vorgehen berät, bekämpfen sich in Syrien gemäßigte und islamistische Rebellen. Die Teilnahme an der Friedenskonferenz bleibt umstritten.

https://p.dw.com/p/1AlcM
Ahmad Dscharba
Bild: picture-alliance/dpa

Die oppositionelle Syrische Nationale Koalition hat bei einem Treffen im türkischen Istanbul ihren Vorsitzenden Ahmad Dscharba im Amt bestätigt. Er erhielt 65 Stimmen und setzte sich damit gegen seinen einzigen Gegenkandidaten Riad Hidschab durch. Dscharba ist seit Juli 2013 Vorsitzender der Nationalen Koalition. Der Sunnit gilt als enger Vertrauter Saudi-Arabiens. Er soll die Koalition nun für weitere sechs Monate leiten.

Syrischer Nationalrat gegen Konferenz

Auf der Vollversammlung soll auch darüber beraten werden, ob und wie die Koalition an der geplanten Friedenskonferenz für Syrien teilnehmen wird, verlautete aus Teilnehmerkreisen. Das Bündnis hatte sich zwar schon im November entschieden, an der für den 22. Januar geplanten Konferenz im Schweizerischen Montreux teilzunehmen. Doch dabei wurden weitreichende Bedingungen formuliert, die bis heute nicht erfüllt sind, etwa der Rückzug von Staatschef Baschar al-Assad.

Zuletzt hatte deshalb die größte Gruppe des Oppositionsbündnisses, der Syrische Nationalrat, seine Teilnahme an den internationalen Verhandlungen in der Schweiz abgelehnt. Ratsmitglied Samir Naschar begründete das damit, dass die Konferenz die Forderungen des "syrischen Regimes" und der Opposition auf eine Stufe stellen werde.

Gespaltene Opposition

Die Friedenskonferenz "Genf II" soll eine politische Lösung für den Konflikt in Syrien bringen. Doch die Gegner von Machthaber Assad sind inzwischen tief zerstritten. So haben sich verschiedene islamistische Gruppen zur Organisation "Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIL)" zusammenschlossen, die dem Terrornetzwerk Al Kaida nahesteht und für einen Gottesstaat kämpft.

Dagegen gehen gemäßigte Rebellengruppen jetzt militärisch vor. Am Wochenende griffen sie nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte Straßensperren und Stützpunkte der ISIL in Syrien an. Dabei seien zahlreiche Kämpfer auf beiden Seiten getötet worden, hieß es.

Hilfe für FSA?

Die Nationale Koalition begrüßte das Vorgehen gegen die Dschihadisten. Den Westen forderte sie auf, die gemäßigte Freie Syrische Armee (FSA) stärker zu unterstützen. Deren Militärhilfe war ausgesetzt worden, weil Washington und London fürchteten, dass Waffen in die Hände der ISIL fallen könnten.

Die ISIL wiederum forderte die gemäßigten Rebellen auf, die Angriffe binnen 24 Stunden einzustellen. Andernfalls werde sich die ISIL aus der Provinz Aleppo zurückziehen und diese damit den Regierungstruppen überlassen.

det/sc (afp, rtr)