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Deutsch lernen

12.12.2012 - Langsam gesprochene Nachrichten

Administrator12. Dezember 2012

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag - als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

https://p.dw.com/p/170JT

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Nordkorea hat ungeachtet internationaler Kritik erneut eine Langstreckenrakete gestartet. Die Rakete habe einen Beobachtungssatelliten ins All gebracht, teilte die Regierung in Pjöngjang mit. Der Satellit habe inzwischen seine Umlaufbahn erreicht, meldet die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Start als provokativen Akt. Damit habe Nordkorea zudem gegen die Resolution des UN-Sicherheitsrates verstoßen. Die USA sprachen von einem weiteren Beispiel für das verantwortungslose Verhalten Pjöngjangs. Auch Russland und Japan kritisierten den Start. Während Nordkorea den friedlichen Charakter seines Raketenprogramms betont, werfen die USA, Japan und Südkorea dem kommunistischen Land vor, kernwaffenfähige Raketen zu testen. Der UN-Sicherheitsrat wird sich noch an diesem Mittwoch mit dem Raketenstart befassen.

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Nach der Europäischen Union und mehreren arabischen Staaten haben nun auch die USA das syrische Oppositionsbündnis "Nationale Koalition" als legitime Vertretung des syrischen Volkes anerkannt. Der neu gegründete Dachverband sei nun umfassend genug, um eine Aufwertung seines Status zu gewähren, sagte US-Präsident Barack Obama dem Fernsehsender ABC. An diesem Mittwoch kommt im marokkanischen Marrakesch die internationale Ministerrunde der sogenannten Gruppe "Freunde des syrischen Volkes" zu ihrem vierten Treffen zusammen. Auch dabei soll der diplomatische Status der Nationalen Koalition aufgewertet werden. Im Mittelpunkt dürfte aber die Erhöhung der finanziellen Unterstützung der Opposition gegen Machthaber Baschar al-Assad stehen. Deutschland hat seinen Beitrag im Vorfeld des Treffens um 22 auf jetzt 90 Millionen Euro aufgestockt. Erwartet werden Teilnehmer aus mehr als 100 Staaten. Die Bundesrepublik wird von Außenminister Guido Westerwelle vertreten.

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Beim Beschuss eines von Alawiten bewohnten Dorfes im Norden Syriens hat es zahlreiche Opfer gegeben. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, in dem Dorf Aqrab in der Provinz Hama seien 125 Menschen getötet oder verletzt worden. Lokale Oppositionsgruppen sprachen sogar von 200 Toten. Sie machten die Armee von Präsident Baschar al-Assad für die Angriffe verantwortlich. Seine Soldaten hätten Dorfbewohner als menschliche Schutzschilde missbraucht. Assad selbst gehört zur Minderheit der Alawiten.

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In Ägypten hat sich die Armee in den Streit um das geplante Verfassungsreferendum eingeschaltet. Verteidigungsminister und Armeechef Abdel Fattah al-Sissi lud Präsident Mohammed Mursi sowie Vertreter aller Lager zu einem Dialog über Wege zur Überwindung der Krise ein. Damit kehrt das Militär, traditionell eine der wichtigsten Machtgruppen in Ägypten, in den politischen Vordergrund zurück. Nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Husni Mubarak im Februar 2011 hatte ein Oberster Militärrat zunächst die Macht übernommen und sie dann im Sommer dieses Jahres widerwillig an den gewählten islamistischen Staatschef übergeben. In Kairo versammelten sich wieder zehntausende Gegner und Anhänger Mursis zu Kundgebungen.

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In Libyen ist der frühere Chef des Übergangsrates, Mustafa Abdel Dschalil, im Zusammenhang mit dem Mord an einem Rebellenführer angeklagt worden. Abdel Dschalil sei des Machtmissbrauchs und der "Unterhöhlung der nationalen Einheit" verdächtig, sagte ein Vertreter der Militärstaatsanwaltschaft nach einem Verhör des Ex-Regierungschefs. Er sei gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt worden, müsse aber im Februar vor einem Militärgericht erscheinen. In dem Fall geht es um den Mord an dem früheren Militärchef der libyschen Rebellen, Abdel Fatah Junes, im Juli 2011. Er war einstiger Innenminister des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi, bevor er Anfang 2011 zu den Rebellen überlief. Angesichts der mysteriösen Umstände von Junes' Tod gab es Gerüchte, dass er von den Aufständischen selbst ermordet worden sein könnte.