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Deutsch lernen

05.02.2013 - Langsam gesprochene Nachrichten

Administrator5. Februar 2013

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag - als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

https://p.dw.com/p/17Y9r

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Vertreter von 45 Staaten und internationalen Organisationen beraten an diesem Dienstag in Brüssel über die Lage im Krisenstaat Mali. Die Konferenz wurde von den Vereinten Nationen, der Afrikanischen Union und der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS einberufen. Es geht darum, wie in dem westafrikanischen Land wieder ein sicheres Umfeld geschaffen werden kann. Die Europäische Union bereitet für Mitte Februar die Entsendung von Militärausbildern für die malischen Streitkräfte vor. - Französische Kampfjets bombardierten im Norden Malis wieder Stellungen militanter Islamisten.

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Im Iran haben die Behörden einen ranghohen Beamten verhaftet, der für den Foltertod von mindestens drei inhaftierten Regierungsgegnern vor vier Jahren verantwortlich gemacht wird. Staatliche Medien meldeten, Said Mortasawi - ein Verbündeter von Präsident Mahmud Ahmadinedschad - sei in das Teheraner Gefängnis Ewin gebracht worden. Mortasawi war 2009 Generalstaatsanwalt in der iranischen Hauptstadt und damit auch für das Gefängnis Kahrisak verantwortlich, in dem die Demonstranten zu Tode gefoltert wurden. Die iranische Opposition hat Mortasawis Arbeit im Justizapparat offen kritisiert. Sie nannte ihn zudem "Schlächter der Presse", weil er in 13 Jahren mehr als 120 Zeitungen schließen und zahlreiche Journalisten und politische Aktivisten inhaftieren ließ.

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In Bangladesch ist ein führender Vertreter der islamistischen Opposition wegen Verbrechen während des Unabhängigkeitskrieges gegen Pakistan 1971 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Gericht in der Hauptstadt Dhaka sprach Abdul Qader Molla des Massenmords und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig. Molla wurde unter anderem von der Staatsanwaltschaft beschuldigt, eine Rolle bei der Tötung von 381 unbewaffneten Zivilpersonen gespielt zu haben. Der 64-Jährige ist ein hochrangiger Vertreter der Partei Jamaat-e-Islami. Vor dem Gericht müssen sich noch fünf weitere Politiker der Partei verantworten. Seit der Einsetzung des Tribunals 2010 gibt es daher den Vorwurf, es arbeite politisch motiviert. Die Jamaat-e-Islami hatte aus Protest gegen die Urteilsverkündung zu einem Generalstreik aufgerufen. Schulen und Geschäfte in Dhaka blieben geschlossen, es gab kaum Verkehr.

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In Indien hat der Prozess gegen fünf mutmaßliche Vergewaltiger der 23-jährigen Studentin begonnen, die knapp zwei Wochen nach dem grausamen Vorgehen ihrer Peiniger Ende Dezember an ihren schweren Verletzungen gestorben war. Den Angeklagten wird Mord vorgeworfen, ihnen droht die Todesstrafe. Im Vorverfahren erklärten sich die Männer für unschuldig. Allerdings sind die Beweise der Staatsanwaltschaft erdrückend. Die Ermittler hatten Blutspuren des Opfers an der Kleidung der Männer sichergestellt. Der Fall hatte im In- und Ausland für Entsetzen gesorgt. In Indien begannen noch nie dagewesene Proteste und eine breite Diskussion über die Rechte der Frau.

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Das US-Justizministerium bereitet eine Zivilklage gegen die mächtige Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) vor. Es geht um die Vergabe zweifelhafter Bonitätsnoten für US-Hypothekenpapiere vor der Finanzkrise. Das Unternehmen in New York sprach von einem vollkommen ungerechtfertigten Schritt. Auch Generalstaatsanwaltschaften einzelner amerikanischer Bundesstaaten wollen juristisch gegen den Branchenprimus vorgehen, dem sie Täuschung der Anleger vorwerfen. S&P sowie die beiden anderen großen Ratingagenturen Moody's und Fitch hatten die Papiere über lange Zeit mit sehr guten Noten versehen. Investoren griffen daraufhin zu. Als die Immobilienblase in den USA platzte, verloren die Papiere schlagartig ihren Wert. Ein Ausschuss des US-Kongresses stellte in seinem Abschlussbericht fest, dass die drei Ratingagenturen die weltweite Finanzkrise mit ermöglicht hätten.

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Die griechische Regierung sieht erste Erfolge ihres drastischen Sparkurses. Im vergangenen Jahr nahm das Land nach eigenen Angaben erstmals seit Jahren wieder mehr ein als es ausgegeben hat. Dabei sind Zinsen aber nicht berücksichtigt. Griechenland habe einen kleinen Überschuss von 434 Millionen Euro erwirtschaftet, teilte ein Sprecher des Finanzministeriums mit. 2011 hatte es noch ein sogenanntes Primärdefizit von 3,5 Milliarden Euro gegeben. Das Haushaltsdefizit sei damit im vergangenen Jahr auf 6,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gefallen, hieß es weiter. Experten führen die positive Entwicklung darauf zurück, dass Athen seit Monaten nur noch die dringendsten Rechnungen bezahlt und in allen Bereichen den Gürtel enger geschnallt hat. Ein echter ausgeglichener Haushalt unter Berücksichtigung des Schuldendienstes stehe allerdings noch in weiter Ferne.