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Danach ist auch davor

10. Juni 2014

Nach dem Unwetter im Westen Deutschlands laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Und schon drohen im ganzen Land neue Gewitter. Die Behörden raten den Menschen, zu Hause zu bleiben.

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Ein Frau schaut aus ihrem Fenster auf die Sturmschäden der Nacht (Foto: dpa - Bildfunk)
Bild: picture-alliance/dpa

"Es kann schweren Hagelschlag, heftigen Starkregen und orkanartige Böen oder Orkanböen geben", meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) für den heutigen Dienstag. Ausgenommen seien eventuell der Südosten und der äußerste Nordwesten Deutschlands - hier seien die Gewitter seltener und schwächer, aber nicht ausgeschlossen.

Am Pfingstmontag hatte des westliche Bundesland Nordrhein-Westfalen eines der stärksten Unwetter seit Jahren erlebt. Vor allem dort, aber auch in Niedersachsen, gab es am Abend und in der Nacht schwere Schäden. So konnten etliche Züge und Straßenbahnen nicht fahren. Auf den Autobahnen Nordrhein-Westfalens wurden am Dienstagmorgen 300 Kilometer Stau gemeldet - einige Autobahnen waren zum Teil gesperrt.

Sechs Tote und Millionenschäden

Insgesamt kamen sechs Menschen ums Leben: Drei starben in Düsseldorf, als eine große Pappel auf eine Gartenlaube stürzte, in der sie Zuflucht gesucht hatten. Sechs weitere Personen konnte die Feuerwehr lebend aus den Trümmern des Gartenhauses befreien. In Krefeld und in Köln starben jeweils ein Radfahrer. In Essen kam ein Mann ums Leben, als er die Fahrbahn räumen wollte.

Der Versicherer Provinzial Rheinland rechnet Schäden in zweistelliger Millionenhöhe. "Die Schadenssumme wird alleine bei unseren Kunden deutlich über 20 Millionen Euro betragen", sagte ein Sprecher der Versicherung. Es seien schon mehrere tausend Schadensfälle gemeldet worden.

Die Polizei rückte in Nordrhein-Westfalen zu fast 5000 Einsätzen aus. Die Deutsche Bahn unterbrach während des Unwetters vorsorglich ihren Zugverkehr im Rheinland. Auch am Dienstagvormittag waren dort noch mehrere Bahnstrecken gesperrt.

Orkanböen mit 145 Stundenkilometern

Grund für die große Zerstörungskraft des Unwetters waren nach Angaben von Meteorologen vor allem hohe Windgeschwindigkeiten. Am Düsseldorfer Flughafen seien fast 145 Stundenkilometer gemessen worden, in der Nachbarstadt Neuss 133 und in der Ruhrgebietsstadt Castrop-Rauxel 124 Stundenkilometer. "Das sind alles Orkanstärken", sagte Meteorologe Lars Dahlstrom von der Meteogroup in Bochum.

In mehreren Städten forderten Behörden die Menschen am Dienstag auf, möglichst zu Hause zu bleiben. Vor allem vor dem Betreten von Wäldern wurde gewarnt. Meteorologe Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst gab erst für das Ende der Woche Entwarnung: "Am Freitag sollte sich die Wetterberuhigung bei angenehmen Temperaturen allgemein durchgesetzt haben." Bis dahin gibt es tropische Hitze und weitere Gewitter.

mm/wl (dpa, afp, rtr)