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Mumbai-Drahtzieher frei für 8000 Euro?

29. Dezember 2014

Eigentlich hatte Pakistan nach dem Taliban-Angriff in Peschawar mit über 150 Toten angekündigt, gnadenlos gegen Terroristen vorzugehen. Doch der Drahtzieher der Mumbai-Terrorserie von 2008 soll nun freikommen.

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Archiv-Bild von Zaki-ur Rehman Lakhvi, Organisator der Mumbai Anschläge (Foto: rtr)
Bild: Reuters/A. Arqam Naqash

Der in Pakistan inhaftierte mutmaßliche Drahtzieher des Terrorangriffs im indischen Mumbai im Jahr 2008 soll nun doch aus der Haft entlassen werden. Das Oberste Gericht in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad habe die Haftanordnung gegen den Beschuldigten, Zaki-ur Rehman Lahkvi, annulliert, teilten die Behörden mit. Lokale Medien berichteten unter Berufung auf einen Anwalt, Lahkvi müsse für seine Freilassung eine Kaution von einer Millionen Rupien (8160 Euro) zahlen. Unklar blieb, ob der Beschuldigte den Betrag zahlen wird. Aus Protest gegen den neuen Beschluss bestellte Indien den pakistanischen Botschafter ein.

Bei den Anschlägen in Mumbai hatten im November 2008 zehn Angreifer mit Maschinengewehren und Handgranaten bewaffnet in einem Zeitraum von mehr als 60 Stunden mehrere Luxushotels, Cafés, einen Bahnhof und ein jüdisches Gemeindezentrum verwüstet. Die Angreifer töteten insgesamt 166 Menschen, neun der Attentäter wurden bei der Attacke selbst getötet. Der Überlebende, Mohammed Ajmal Kasab aus Pakistan, wurde 2012 in Indien hingerichtet, nachdem er für sich selbst die Todesstrafe gefordert hatte.

Indien beschuldigt Pakistan, Terrorgruppe zu unterstützen

Indien beschuldigte die aus Pakistan heraus agierenden Terrorgruppe Lashkar-e-Toiba, hinter den Anschlägen zu stehen, und verdächtigte Behörden in Pakistan der Mithilfe. Lahkvi gilt als der Kommandeur der Terrorgruppe. Pakistans Regierung bestritt jede Verwicklung in den Angriff, lässt jedoch dessen Gründer Hafiz Saeed bis heute vor großem Publikum und im Fernsehen sprechen.

Ajmal Kasab (Foto: AP)
Terrorist Ajmal Kasab wurde 2012 in Indien hingerichtetBild: dapd

Ein Anti-Terror-Gericht hatte schon am 18. Dezember entschieden, Lahkvi eine Freilassung gegen Kaution zu gewähren. Aufgrund einer Anordnung der pakistanischen Regierung, blieb er jedoch in Haft.

as/SC (dpa, afp, ape)