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Monstersturm bedroht US-Ostküste

28. Oktober 2012

Millionen Menschen an der US-Ostküste bereiten sich auf die Ankunft von Hurrikan "Sandy" vor. Er könnte einer der schwersten Stürme seit Jahrzehnten werden. Unter den Folgen könnten mehr als 50 Millionen Menschen leiden.

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Satellitenbild des auf die US-Ostküste zusteuernden Hurrikans "Sandy" (Foto:NOAA/AP/dapd)
Bild: dapd

Für die Hauptstadt Washington und mehrere Bundesstaaten, darunter New York und Maryland, wurde bereits der Notstand ausgerufen. Behörden trafen Vorbereitungen. In New York wurden vorsorglich hunderte Flüge abgesagt.

Ziel sei es nun, die nötigen Schutzvorkehrungen für das Eintreffen des Sturms zu beschleunigen, teilten die Behörden in Washington mit. Das National Hurricane Center in Miami gab eine Sturmwarnung für die Ostküste Floridas heraus. Die Ausläufer von "Sandy" erreichten dort bereits Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde. Experten warnten, dass nicht nur Küstengebiete von dem Wirbelsturm bedroht seien. Da "Sandy" möglicherweise auf zwei weitere Stürme stoße, könne ein 1300 Kilometer breiter Streifen von der Ostküste bis zu den Großen Seen betroffen sein. sagte Louis Uccellini von der US-Wetterbehörde NOAA.

Mindestens 58 Tote in der Karibik

In New York ordnete Gouverneur Andrew Cuomo zudem an, dass ab den Abendstunden vorerst keine U-Bahnen, Busse und Regionalzüge mehr fahren dürfen. In New Jersey sollten die Casinos geschlossen werden. Delaware ordnete für küstennahe Gebiete Zwangsevakuierungen an. Ein halbes Dutzend Staaten riefen die Bürger auf, sich auf mehrere Tage ohne Strom einzustellen. "Sandy" trifft laut Experten voraussichtlich am Montagabend oder Dienstagfrüh im Süden von New Jersey auf Land. Befürchtet werden heftiger Regen, Wind und Schneefall.

Am Samstag befand sich der Wirbelsturm etwa 570 Kilometer südöstlich von Charleston, South Carolina. "Sandy" hinterließ in der Karibik bereits eine Schneise der Verwüstung und kostete mindestens 58 Menschen das Leben. Am schwersten betroffen war Haiti, dort stieg die Zahl der Opfer auf 44. Die Behörden warnten, dass sie noch weiter zunehmen könne. Zwölf Menschen werden noch vermisst. Elf Menschen kamen in Kuba ums Leben, einer in Jamaika. Auf den Bahamas und auf Jamaika wurde je ein Mann getötet.

Ein Mann geht an einer beschädigten Stromleitung in Kubas Hauptstadt Santiago vorbei (Foto:Reuters)
"Sandy" hinterliess eine Spur der Verwüstung in der KaribikBild: REUTERS

Monster-Sturm zu Halloween

Viele Meteorologen warnen, dass "Sandy" deutlich größere Schäden anrichten könnte als "Irene" im vergangenen Jahr. Dieser Sturm hatte im Nordosten der USA bereits für Milliardenschäden gesorgt. "Sandy" kommt für die Tropensturm-Saison spät und weist gleichzeitig typische Eigenschaften eines Wintersturms auf. Aus dieser Kombination, so fürchten Experten, könnte ein besonders schwerer Sturm mit katastrophalen Folgen entstehen. In Anlehnung an das Frankenstein-Monster und wegen der zeitlichen Nähe zu Halloween am Mittwoch wird "Sandy" in den USA auch "Frankenstorm" genannt.

Sandy verwüstet Karibik-Inseln

Das Unwetter könnte sogar den Ausgang der Präsidentschaftswahl am 6. November beeinflussen: Es könnte viele Wahlberechtigte davon abhalten, von der Möglichkeit der vorgezogenen Stimmabgabe Gebrauch zu machen. Vor allem die Demokraten setzen auf Stimmen aus der vorgezogenen Wahl. Auch der Wahlkampf-Endspurt wird durch das Unwetter beeinträchtigt. Der republikanische Kandidat Mitt Romney und US-Vizepräsident Joe Biden sagten für das Wochenende geplante Wahlkampfveranstaltungen in Virginia Beach vorsorglich ab.

GD/sti (afp, dapd, dpa, rtr)