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60 getötete Journalisten weltweit

24. Dezember 2014

Journalisten leben gefährlich - zumindest dann, wenn sie aus den Krisenregionen dieser Welt berichten. Die jüngste Bilanz des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) belegt das.

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CPJ Commitee to protect Journalists
Bild: picture alliance/AP Photo

Wie es in dem CPJ-Bericht heißt, kamen im zu Ende gehenden Jahr mindestens 60 Journalisten bei ihrer Arbeit ums Leben. Fast die Hälfte von ihnen war im Nahen Osten beschäftigt.

Brisant bleibt die Lage in Syrien

Besonders gefährlich waren nach Angaben der Journalistenorganisation die Arbeitsbedingungen für Vertreter der Medien in Syrien. Bereits in den vergangenen zwei Jahren starben hier die meisten Journalisten weltweit. In dem Land herrscht seit 2011 Bürgerkrieg. Dieses Jahr wurden dort 17 Pressevertreter getötet. Zu ihnen gehören auch die beiden US-Repoter James Foley und Steven Sotloff. Beide wurden von Mitgliedern der Terrormiliz "Islamischer Staat" entführt und enthauptet. Videoaufnahmen der Bluttaten waren im Internet gezeigt worden und lösten weltweit Abscheu und Empörung aus.

Gefährlich gestalteten sich die Arbeitsbedingungen für Journalisten auch im Gazastreifen, wo Israel im Juli und August eine Militäroffensive geführt hatte. Wie CPJ berichtet, starben während des Gaza-Konflikts sieben Medienvertreter. Ebenfalls sieben getötete Vertreter der Medien listet der Bericht des Komitees zum Schutz von Journalisten für die Ukraine auf, weitere fünf Journalisten starben laut CPJ im Irak.

Viele Todesfälle sind noch ungeklärt

Nach Angaben der Organisation mit Sitz in New York ist bei weiteren 18 Pressevetretern die Ursache ihres Todes noch unklar. Untersuchungen dazu seien noch nicht abgeschlossen. Die CPJ führt in ihrer Bilanz nur die Medienvertreter auf, die während ihrer Arbeit und durch gezielte Tötungsabsichten ums Leben kamen.

Das Komitee zum Schutz von Journalisten zieht seit 1992 eine Jahresbilanz. Nach Angaben der Organisation waren die vergangenen drei Jahre die gefährlichsten für internationale Medienvertreter seit der erstmaligen Herausgabe der Bilanz. Allerdings konnte gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang der Opferzahlen vermeldet werden: Zählte das CPJ in diesem Jahr 60 getötete Medienvertreter so waren es 2013 noch 70 Journalisten gewesen.

Besonders gefährdet sind dabei Mitarbeiter der örtlichen Medien. Rund 75 Prozent aller weltweit getöteten Journalisten waren nach Aussage von CPJ als Lokalkorrespondent tätig, ein Viertel der Journalisten, die während der Ausübung ihres Berufes starben, arbeitete für die internationale Presse.

haz/cr (dpa, ap)