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Schwefelsäure verseucht Trinkwasser

19. August 2014

Aus einer der weltweit größten Kupferminen in Mexiko läuft seit Wochen Schwefelsäure in den nahegelegenen Fluss. Die Behörden sind alarmiert und schließen nun 80 Schulen. Das Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung steigt.

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Der Fluss Sonora im Nordwesten Mexikos ist von der auslaufenden Schwefelsäure orange gefärbt. (Foto: Hector Guerrero/AFP/Getty Images)
Bild: Hector Guerrero/AFP/Getty Images

Im Nordwesten Mexikos sind 80 Schulen vorerst geschlossen worden, weil aus einer der weltweit größten Kupferminen nach wie vor Schwefelsäure in den Fluss Sonora in der Nähe der Ortschaft Mazocahui läuft. Für rund 5.000 Schüler fällt in dieser Woche der Unterricht aus. Die Wasserversorgung der Schüler sei nicht gesichert und die gesundheitliche Gefahr sei für die Schüler zu groß, teilte die Zivilschutzbehörde des Bundesstaates Sonora mit.

Ein orangener Streifen

Seit dem 8. August 2014 sind rund 40.000 Kubikmeter Schwefelsäure ungehindert aus großen Auffangbehältern der Kupfermine in den Fluss gelangt. Die gelbe Flüssigkeit hat mittlerweile den Fluss auf einer Strecke von 60 Kilometern orange gefärbt. Die Sonora und ein zweiter kleinerer Fluss sind für die Wasserversorgung der Bevölkerung wichtig. In sieben Ortschaften wurde rund 20.000 Menschen aus Sicherheitsgründen das Wasser abgedreht. Sie bekamen ersatzweise vier Millionen Liter Trinkwasser in Kanistern.

Gesundheitsrisiko steigt

Mithilfe der Schwefelsäure werden im Bergbau Kupfer und Erze aus dem Felsgestein gereinigt. Mit dem Grundwasser kommt sie normalerweise nicht in Berührung. Um die Säure zu neutralisieren, hat die verantwortliche Bergbaugesellschaft Grupo Mexiko tonnenweise Kalk in den Fluss gekippt. Bisher ohne Erfolg.

Experten warnen vor großen Gesundheitsrisiken, da Schwefelsäure giftige Schwermetalle im Boden freisetzen kann. Dadurch besteht für Anwohner und Kinder eine erhöhte Krebsgefahr. Auch weitere genetische Schäden und Entwicklungsprobleme bei Kindern können nicht ausgeschlossen werden. Dem Unternehmen droht wegen der Wasserverseuchung nach Auskunft der Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe von umgerechnet 170.000 Euro.

Pab/se (AFP/ap)