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Merkel verteidigt Islam-Erklärung

31. Januar 2015

"Der Islam gehört zu Deutschland". Mit diesem Satz hat Bundeskanzlerin Angela Merkel heftige parteiinterne Kritik geerntet. Die Kanzlerin verteidigt ihre Äußerung.

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Kanzlerin Merkel (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/S. Loos

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre Erklärung zum Islam bekräftigt. In Deutschland lebten rund vier Millionen Muslime, es gebe islamischen Religionsunterricht, Lehrstühle für islamische Theologie und eine Islamkonferenz, sagte sie dem "Hamburger Abendblatt" und der "Welt". "Deshalb ist es Realität, dass der Islam inzwischen auch zu Deutschland gehört."

Die ursprünglich vom früheren Bundespräsidenten Christian Wulff stammende Äußerung, hatte sich Merkel Mitte Januar zu eigen gemacht. Daraufhin widersprach ihr Sachsens Ministerpräsident und CDU-Parteikollege Stanislaw Tillich. Muslime seien in Deutschland willkommen und könnten ihre Religion ausüben. "Das bedeutet aber nicht, dass der Islam zu Sachsen gehört", so Tillich.

Keine Notwendigkeit für islamische Partei

Merkel betonte, dass sie keine Notwendigkeit für eine islamische Partei nach dem Vorbild der Christdemokraten sehe. CDU und CSU seien keine religiösen Parteien, sagte die CDU-Vorsitzende. "Vielmehr fußen unsere Werte auf dem christlichen Verständnis der Menschen, das jeden einlädt. Wir sind offen für alle, auch für Muslime oder Nichtgläubige, die unsere Werte und Ziele teilen."

Die Säkularisierung habe den Einfluss des christlichen Glaubens in Deutschland zurückgedrängt, sagte die Protestantin Merkel und empfahl: «Christen sollten selbstbewusst über christliche Werte sprechen und die Kenntnisse der eigenen Religion vertiefen.» Zugleich sollte es auch mehr Dialog zwischen den Religionen geben.

In Deutschland leben rund vier Millionen Muslime, 98 Prozent von ihnen in den westdeutschen Bundesländern. In Sachsen sind es 0,7 Prozent.

cr/gmf (dpa epd)