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Merkel: "Mandela bleibt Inspiration"

Naomi Conrad, Berlin 6. Dezember 2013

Die deutsche Politik reagiert bestürzt auf den Tod Nelson Mandelas. Der südafrikanische Ex-Präsident und Friedensnobelpreisträger werde für immer mit dem Kampf gegen Apartheid verbunden sein.

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Bundeskanzlerin Merkel mit Nelson Mandela bei ihrem Südafrika-Besuch (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Guido Bergmann/AFP/Getty Images

Mandela: Schweigeminute in Schloss Bellevue

Held, Staatsmann, Idol: Die Beileidsbekundungen aus aller Welt zeugen von der Trauer über den Tod des ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas - aber auch vom großen Respekt für den Friedensnobelpreisträger, der gegen das Apartheid-Regime in Südafrika kämpfte und dafür einen hohen persönlichen Preis bezahlte. Trotz der demütigenden Erfahrung von 27 Jahren in Haft, davon 18 Jahre auf der berüchtigten Gefangeneninsel Robben Island, "fand er den Mut und die Kraft, sein Land gewaltlos in die Demokratie zu führen", würdigte Bundespräsident Joachim Gauck den Freiheitskämpfer in einem Schreiben an die Witwe Mandelas, Graça Machel. Wie nur wenige habe Mandela "Versöhnung, Frieden und Gerechtigkeit in seiner eigenen Person verkörpert".

Mandelas Name werde "für immer mit dem Kampf gegen die Unterdrückung seines Volkes und der Überwindung des Apartheidregimes verbunden", so Angela Merkel (CDU). Die Bundeskanzlerin würdigte den "Giganten der Geschichte" in einem kurzen Statement vor der Hauptstadtpresse."

Sie habe ihn bei einem persönlichen Besuch als einen "wunderbaren Mann“ kennengelernt. "Er war weise, warmherzig und humorvoll." Seine Haft habe ihn "nicht einmal bitter gemacht, sondern im Gegenteil, noch entschlossener gemacht, das Unrecht der Apartheit zu überwinden.“ Merkel versprach, sein Erbe als "Verpflichtung" für ihr politisches Handeln zu begreifen.

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel erinnerte daran, dass der Anti-Apartheid-Kämpfer nach seiner Entlassung aus der Haft durch den Staatspräsidenten Willem de Klerk, "seinen ehemaligen Peinigern die Hand reichte“. Damit habe er den Grundstein für die "Regenbogennation" Südafrika gelegt.

Ein sichtlich ergriffener Gauck würdigte am Freitag während seiner Rede anlässlich des internationalen Tages des Menschenrechtes im Schloss Bellevue die von Mandela eingesetzte Wahrheits- und Versöhnungskommission, die politisch motivierte Verbrechen unter dem Apartheid-Regime untersuchte. "Er war überzeugt: Nicht nur die Unterdrückten, auch die Unterdrücker müssen befreit werden," sagte der Bundespräsident. Die Wahrheitskommission hätte einen wichtigen Schritt dazu beigetragen.Trotz der demütigenden Erfahrung der Jahre in Haft, "fand er den Mut und die Kraft, nicht den Weg des Hasses zu gehen." Gauck bat das anwesende Publikum um ein paar Sekunden des Schweigens für die "Jahrhundertgestalt" Mandela.

Mandela: Schweigeminute in Schloss Bellevue