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"Unverbrüchliche" Freundschaft

20. Juni 2013

Zum Abschluss des Berlin-Besuchs von Barack Obama würdigte Angela Merkel nochmals die engen deutsch-amerikanischen Beziehungen. Seine in Berlin verkündete Abrüstungsinitiative sorgt derweil nicht nur für Begeisterung.

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Barack Obama und Angela Merkel beim Gala-Dinner (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

"Die Freundschaft zwischen unseren Ländern ist eng und sie ist unverbrüchlich", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Abendessen zu Ehren von US-Präsident Barack Obama im Berliner Schloss Charlottenburg. Die deutsch-amerikanische Freundschaft bezeichnete sie als wichtige Grundlage zur Lösung globaler Sicherheits-, Umwelt- und Wirtschaftsprobleme. Konkret erwähnte sie die Regulierung der Finanzmärkte, den Klimaschutz, den Kampf gegen die nukleare Gefahr und den Einsatz in Krisengebieten. "Unsere Generation hat vieles zu tun. Und das werden wir wieder gemeinsam lösen", so die Kanzlerin.

Obama würdigte den Werdegang Merkels, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen war. "Man muss seinen Jugendträumen treu bleiben. Das ist genau das, was Du geschafft hast."

Das Gala-Dinner, zu dem Vertreter aus Politik, Kultur, Sport und Wirtschaft geladen waren, war der feierliche Schlusspunkt von Obamas Besuch in der deutschen Hauptstadt. Der US-Präsident und seine Familie waren am Dienstagabend am Flughafen Tegel gelandet. Am Mittwoch wurde er zunächst von Bundespräsident Joachim Gauck in dessen Amtssitz Schloss Bellevue empfangen, anschließend traf er mit Merkel zu einem intensiven Vier-Augen-Gespräch zusammen.

Nachlese - Obamas Tag in Berlin

Neuer Schub für Abrüstung?

Höhepunkt des Tages war Obamas Rede am Brandenburger Tor, in der er eine neue Initiative zur atomaren Abrüstung ankündigte. Die Sicherheit der USA und ihrer Verbündeter könne auch bei einer Reduzierung der Zahl der Atomsprengköpfe um bis zu einem Drittel gewährleistet werden, sagte Obama. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bot er an, über die Verringerung taktischer Atomwaffen zu verhandeln.

Doch der Kremlchef will wohl vorerst nicht mitziehen. Die Agentur Ria Nowosti zitiert Putin mit den Worten: "Wir können nicht zulassen, dass das Gleichgewicht im System der strategischen Abschreckung gestört und die Wirksamkeit unserer Atomwaffenkräfte gemindert werden." Vize-Regierungschef Dmitri Rogosin meinte, Obamas Initiative sei "nicht ernst zu nehmen", solange die Vereinigten Staaten am Aufbau ihrer Raketenabwehr arbeiteten.

Auch bei der konservativen Opposition in den USA stieß Obamas Abrüstungsinitiative auf Kritik. Der republikanische Kongressabgeordnete Howard McKeon, der dem Streitkräfteausschuss im Repräsentantenhaus vorsitzt, warf Obama "Leichtgläubigkeit" im Umgang mit Russland vor. Moskau halte die bereits bestehenden Abrüstungsverträge nicht ein, betonte McKeon. Der republikanische Senator Bob Corker warnte vor einer "einseitigen Abrüstung" durch die USA. Bevor Obama neue Gespräche mit Russland starte, müsse er zunächst das US-Atomwaffenarsenal "voll modernisieren", erklärte Corker.

wa/kle (dpa, afp)