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Mehr Schutz für die Meere

Martin Muno19. Oktober 2012

Überfischung und Verschmutzung durch Plastikmüll und Erdöl bedrohen die Weltmeere. Eine UN-Konferenz will die Ozeane jetzt besser schützen. Doch auf die Umsetzung müssen Fische und Korallen noch warten.

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Korallenriff in Palau (Foto:worldfuturecouncil)
Korallenriff in PalauBild: World Future Council

Im langjährigen Streit über einen besseren Schutz der Ozeane vor Überfischung und Verschmutzung ist ein Durchbruch erzielt worden. Nach Angaben von Naturschutzverbänden einigten sich die Teilnehmerstaaten der Welt-Artenschutz-Konferenz im indischen Hyderabad darauf, ein Netz von Naturschutzgebieten in den Weltmeeren auszuweisen

China, das sich bis zuletzt gegen den Plan gesperrt hatte, gab seinen Widerstand auf. Es gilt als sicher, dass die Vereinbarung zum Abschluss der Konferenz an diesem Freitag bestätigt wird. An dem Treffen nehmen Umweltminister aus mehr als 80 Staaten teil.

Zehn Prozent sollen geschützt werden

Langfristiges Ziel ist es, rund zehn Prozent der Meere unter Schutz zu stellen. Bislang gibt es nur wenige zumeist kleine Schutzgebiete, die weniger als ein Prozent der Ozeane ausmachen. In den meisten Gebieten soll es Beschränkungen beim Fischfang und ein Verbot der Rohstoffförderung geben, also etwa von Ölbohrungen.

Nach Einschätzung von Experten dürfte es allerdings noch etwa zehn Jahre dauern, bis das Hochsee-Schutznetz umgesetzt wird. Die einzelnen Gebiete müssen noch von der UN-Vollversammlung und einer Reihe anderer Gremien bestätigt werden. Der Vertreter des Naturschutzbundes, Konstantin Kreiser, sagte, ungeachtet der ausstehenden Fragen sei der Beschluss ein wichtiger Schritt für den Meeresschutz.

Streit ums Geld

Zum Abschluss der zwölftägigen Konferenz streiten die Teilnehmer über die Finanzierung der ambitionieren Artenschutzpläne. Dabei stehen vor allem die Industriestaaten unter Druck. Denn fehlende finanzielle Zusagen gefährden die Umsetzung des 20 Punkte-Plans, der in Hyderabad beschlossen wurde.

Nach Schätzungen werden mehrere hundert Milliarden Euro benötigt, um den fortschreitenden Artenverlust aufzuhalten. Weltweit sind ein Viertel der Säugetiere, 13 Prozent der Vögel, 41 Prozent der Amphibien und 33 Prozent der riffbildenden Korallen vom Aussterben bedroht.

mm/wl (epd,afp)