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Mehr Hilfe für Kleinbauern

Klaus Krämer14. Oktober 2014

Um den Hunger in der Welt besser zu bekämpfen, müssen Kleinbauern mehr unterstützt werden. Die Organisationen "Brot für die Welt" und FIAN fordern dies in im neuen Jahrbuch zum Menschenrecht auf Nahrung.

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Angola Landwirtschaft Kwanza Sul
Bild: Jörg Böthling/Brot für die Welt

Kleinbauern produzierten fast 80 Prozent der Nahrungsmittel in den Entwicklungsländern, dennoch gehörten sie zur größten Gruppe der Hungernden in der Welt, erklärten das evangelische Hilfswerk und die Menschenrechtsorganisation bei der Präsentation des Jahrbuchs 2014 in Berlin. Die zunehmende Macht multinationaler Agrar- und Lebensmittelkonzerne gefährde den Kampf gegen den Hunger.

Im inzwischen siebten Jahrbuch dieser Art wird vor allem die Einflussnahme solcher Unternehmen auf die Politik kritisiert. Viele Projekte hätten nicht die Kleinbauern im Blick, sondern die industrielle Landwirtschaft, die die Lebensräume der Landbevölkerung kontrolliere und ihr keinen Zugang zu Nahrungsmitteln gewähre, sagte der FIAN-Agrarexperte Roman Herre. Dagegen sei "eine kluge Förderung von Kleinproduzenten die beste Garantie für nachhaltige Erfolge."

Fehlender politische Wille

Deutschland Berlin Fachtagung Carolin Callenius
Carolin CalleniusBild: DW

Carolin Callenius, Fachreferentin von "Brot für die Welt" sagte, Deutschland müsse in der Beratung von Regierungen beispielsweise afrikanischer Länder das Thema Ernährung stärker in den Mittelpunkt rücken. "Oft fehlt der politische Wille zu einer menschenrechtsorientierten Politik, und eine gewinnorientierte Landnutzung hat Vorrang vor den traditionellen Rechten der Bevölkerung."

"Brot für die Welt" und FIAN erwarten, dass das Komitee für weltweite Ernährungssicherheit bei den Vereinten Nationen mit der Verabschiedung der "Prinzipien für verantwortungsvolle Investitionen in die Landwirtschaft" starke Signale setzt. Versuche einiger Staaten, Menschenrechte wie etwa die Rechte indigener Völker dort zu torpedieren, müssen auch von der Bundesregierung verhindert werden.

Das Jahrbuch zum Recht auf Nahrung versteht sich nach Angaben der Herausgeber als "zivilgesellschaftliches Instrument, die Politik zu überwachen und Ungerechtigkeit im Ernährungssystem zu benennen". Es erscheint jeweils vor dem Welternährungstag, der am 16. Oktober begangen wird.

KK/sd (epd)