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Mehr als 40 Tote in Riga

22. November 2013

Nach dem Einsturz eines Einkaufszentrums in Lettlands Hauptstadt werden noch viele Menschen unter den Trümmern vermutet. Zugleich besteht die Gefahr, dass weitere Gebäudeteile in sich zusammenfallen.

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Blick auf das eingestürzte Dach des Supermarktes in Riga (Foto: ILMARS ZNOTINS/AFP/Getty Images)
Bild: Ilmars Znotins/AFP/Getty Images

Unglück in Riga: Viele Tote und Verletzte

Beim Einsturz des Daches eines Supermarkts in der lettischen Hauptstadt Riga sind mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen. Wie viele Opfer noch unter den Trümmern sind, sei unklar, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Auch die Ursache des Unglücks, bei dem mehr als 30 Menschen verletzt wurden, ist noch unklar.

Größtes Unglück seit Unabhängigkeit 1991

Medien in Riga bezeichneten die Tragödie als größten Unfall in der Geschichte Lettlands seit der Unabhängigkeit 1991. Regierungschef Valdis Dombrovskis sprach von einem erschütternden Ereignis, bei dem das Volk des EU-Landes fest zusammenstehen müsse. Zahlreiche Anwohner legten in der Nähe des Unglücksortes Blumen nieder und stellten Kerzen auf.

Örtliche Fernsehsender zeigten, wie Soldaten mit Spürhunden nach Vermissten suchten. Rettungskräfte räumten mit Spezialkränen an der Unfallstelle schwere Betonteile und geborstene Stahlträger zur Seite. Unter den Toten sind auch drei Feuerwehrmänner, mindestens sieben weitere Helfer wurden bei dem Einsatz verletzt. Ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes sprach von einer sehr komplizierten und gefährlichen Hilfsaktion. Es sei nicht auszuschließen, dass noch stehende Teile einstürzten. Krankenhäuser riefen zu Blutspenden auf.

500 Quadratmeter Dachfläche eingebrochen

Das Flachdach des Supermarktes war am Donnerstagabend auf 500 Quadratmetern eingebrochen. Das Gebäude stürzte daraufhin wie ein Kartenhaus ein. Innenminister Rihards Kozlovskis sagte einem lettischen TV-Sender, es gebe Anzeichen, dass Bauvorschriften nicht eingehalten worden seien. Das Gebäude hatte örtlichen Medienberichten zufolge einen Architekturpreis gewonnen. Zuletzt soll demnach an einem Dachgarten gearbeitet worden sein.

Zeugen berichteten zudem von einem Alarmsignal, das vor dem Einsturz zu hören gewesen sei. "Wir ermitteln, ob dies möglicherweise von der Gebäudeverwaltung vernachlässigt wurde", sagte ein Polizeisprecher.

sti/uh (dpa, afp,rtr)