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Muslime warfen Christen ins Meer

16. April 2015

Hass statt Solidarität: Die italienische Polizei hat 15 muslimische Bootsflüchtlinge inhaftiert, die auf der Überfahrt zwölf Christen über Bord geworfen haben sollen. Die Tat soll religiös motiviert sein.

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Boot mit Flüchtlingen im Mittelmeer (archiv: picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa/F. Lannino -S. Gabriele

Nach Angaben der italienischen Polizei ist es auf einem der Flüchtlingsboote während der Überfahrt in der Straße von Sizilien zu einem tödlichen Streit zwischen Muslimen und Christen gekommen. Wie Zeugen berichten, wurden zwölf Christen von ihren muslimischen Gegnern während einer Schlägerei über Bord geworfen. Die Opfer ertranken.

Die Täter stammten aus Mali, dem Senegal und der Elfenbeinküste stammen, teilte die Polizei in Palermo mit. Die Opfer seien aus Nigeria und Ghana gekommen. Den Festgenommenen werde "mehrfacher Totschlag erschwert durch religiösen Hass" vorgeworfen. Alle zusammen hätten in einem Boot gesessen, das am Dienstag an der libyschen Küste gestartet sei.

Mehr als 40 Todesopfer

Derweil wurde ein weiteres Unglück mit Bootsflüchtlingen auf dem Mittelmeer bekannt. Vor der italienischen Küste kamen dabei mehr als 40 Migranten ums Leben. Sie wollten mit einem alten Schlauchboot von Libyen aus das Mittelmeer überqueren. Vier Männer haben das Unglück überlebt, wie die Internationalen Organisation für Migration (IOM) mitteilte. Sie bestätigte damit entsprechende italienische Medienberichte.

Die Männer waren laut Nachrichtenagentur Ansa mit einem alten Schlauchboot von Libyen aus gestartet und dann in Seenot geraten. Ein Helikopter hatte die Schiffbrüchigen entdeckt und Rettungskräfte alarmiert.

Nach den Schilderungen der Männer war ihr Boot, in dem sich insgesamt 45 Menschen befanden, bereits untergegangen, als die Retter eintrafen. Insgesamt wurden am Donnerstag erneut mehr als 500 Menschen von der italienischen Marine aufgegriffen.

Schulz fordert mehr Geld

Der Präsident des europäischen Parlaments, Martin Schulz, forderte die EU-Staaten angesichts der jüngsten Flüchtlingsdramen im Mittelmeer auf, deutlich mehr Geld für Durchreiseländer wie Libyen auszugeben. Libyen sei ein "zerfallender Staat" und die Menschen hätten kaum wirtschaftliche und soziale Persepektiven, so der SPD-Politiker.

Auf ihrem Weg von der afrikanischen Küste über das Mittelmeer in die Europäische Union kommen jährlich tausende Menschen ums Leben. Die meisten von ihnen ertrinken, weil ihre überladenen Schiffe kentern.

Erst am Sonntag waren bei einer Flüchtlingstragödie vermutlich 400 Menschen ums Leben gekommen. Ihr Boot war auf dem Weg von Libyen nach Italien umgekippt und untergegangen.

uh/sc/kle (dpa, afp, dpa, epd)