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Mali: EU plant Geberkonferenz

21. Januar 2013

Das französische Militär hat seine Truppen verstärkt und die beiden Städte Diabaly und Kona von den Rebellen zurückerobert. Anfang Februar wird die EU auf einer Geberkonferenz über finanzielle Hilfen beraten.

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Französischer Militärhelikopter in der Nähe der malischen Stadt Niono (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Mehr als 2150 französische Soldaten kämpfen im Norden Malis gegen islamistische Rebellen. Nach eigenen Angaben konnten sie zwei wichtige Städte wieder in ihre Gewalt bringen. "Wir können uns in Diabaly frei bewegen. Derzeit scheinen keine bewaffneten Gruppen in dem Ort unterwegs zu sein", sagte ein Oberst der Nachrichtenagentur dpa. Auch aus dem Ort Kona sollen nach Angaben des dortigen Bürgermeisters alle Rebellen abgezogen sein.

Neue Strategie der Islamisten

Im nördlichen Teil Malis flog die französische Luftwaffe weiter Angriffe gegen Lager der Rebellen. Allerdings änderten die Islamisten scheinbar ihre Taktik und bewegten sich nicht mehr in größeren Fahrzeugen fort. Einem Militärsprecher zufolge benutzen sie derzeit überwiegend Motorräder, um aus der Luft nicht so gut sichtbar zu sein. Augenzeugen berichteten, die Rebellen versammelten eine große Anzahl an Kämpfern und Autos im nordmalischen Ansongo. Die Stadt liegt nahe der Grenze zum Nachbarland Niger. Beobachter glauben, dass die geplanten Bodentruppen aus dem Niger und dem Tschad durch Ansongo in Mali einmarschieren müssten. Offenbar wollen die Islamisten die afrikanischen Soldaten, die zu einer multinationalen Truppe gehören sollen, schon an der Grenze abwehren.

Die dem Terrornetzwerk Al Kaida nahestehenden Rebellen hatten den Norden Malis nach einem Staatsstreich im März unter ihre Kontrolle gebracht, waren zuletzt jedoch immer weiter nach Süden vorgerückt. Die Extremisten, die für die Geiselnahme mit vielen Toten auf einer Gasförderanlage im benachbarten Algerien verantwortlich sind, haben den Abzug Frankreichs aus Mali gefordert. Andernfalls würden sie weitere Attacken auf ausländische Ziele ausführen, hieß es in einer Erklärung der Gruppe "Maskierte Brigaden".

EU plant Geberkonferenz

Die Bundesregierung kündigte "konkrete Zusagen" für die internationale Geberkonferenz Ende Januar in Äthiopien an. Bislang beteiligt sich Deutschland mit zwei Transportflugzeugen vom Typ Transall an der Mission. Die deutsche Nothilfe zugunsten der malischen Bevölkerung sei bereits auf 13 Millionen Euro aufgestockt worden, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.

Mali: Islamisten werden zurückgedrängt

Die Europäische Union plant eine weitere internationale Geberkonferenz für den 5. Februar in Brüssel. Daran beteiligt sein sollten auch die Vereinten Nationen und die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS, sagte Michael Mann, Sprecher von EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton. Um die logistische Unterstützung für den Kampf gegen die Rebellen und die Stabilisierung des Landes zu bündeln, werde die EU darüber hinaus eine Koordinierungsstelle einrichten.

Auch bei der europäischen Ausbildungsmission für die malischen Streitkräfte drückt Brüssel aufs Tempo: Der französische Leiter der 450 Mann starken Mission, Brigadegeneral François Lecointre, traf bereits am Montag in Bamako ein, sagte EU-Sprecher Mann. Auch das US-Außenministerium hat 100 Militärausbilder in die Region geschickt, um den Ausbildungs- und Ausrüstungsbedarf in Niger, Burkina Faso, Senegal, Togo und Ghana zu ermitteln.

mak/pg (dpa, dapd, rtr, afp)