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Malaysia Airlines wird saniert

8. August 2014

Ein Flugzeug vermisst, das andere abgeschossen: Nach zwei schweren Unglücken innerhalb eines Jahres schreibt die Fluggesellschaft Malaysia Airlines hohe Verluste. Jetzt kommt die Airline unter staatliche Kontrolle.

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Malaysia Airlines Flugzeug mit den Silouetten zweier Personen im Vordergrund (Foto: AFP)
Bild: TEH ENG KOON/AFP/Getty Images

Die angeschlagene Malaysia Airlines soll von der Börse genommen und mit staatlichem Geld saniert werden. Nach den zwei schweren Unglücken in diesem Jahr erhält die Fluggesellschaft umgerechnet 325 Millionen Euro vom malaysischen Staatsfond Khazanah National, wie das hohe Verluste schreibende Unternehmen mitteilte. Der Schritt soll den Weg für eine Komplettübernahme ebnen.

Restrukturierungsplan bis Ende August

Um die Fluggesellschaft "wieder zum Leben zu erwecken", müsse sie komplett umgebaut werden, teilte Kazanah National mit. Ein Plan für die Restrukturierung des Unternehmens, bei dem 19.500 Menschen arbeiten, werde bis Ende August vorgelegt.

Im März war eine Maschine der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden; noch immer fehlt jede Spur. Am 17. Juli wurde dann ein weiteres Passagierflugzeug der Airline auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ukraine abgeschossen; alle 298 Menschen an Bord wurden getötet. Die Buchungen bei der Fluggesellschaft gingen in der Folge drastisch zurück.

Airline "braucht neues Herz und neues Hirn"

Die Airline macht täglich ein bis zwei Millionen Dollar (1,5 Millionen Euro) Verlust. Khazanah National will nun "Geschäftsmodell, Finanzen, Personal sowie den gesetzlichen Rahmen" überprüfen. Nur so könne die nationale Fluggesellschaft wieder profitabel werden und weiterhin eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Landes spielen.

Malaysia Airlines schrieb schon vor den beiden schweren Unglücken Verluste. Gründe sind die hohen Personalkosten und die aggressive Konkurrenz in Asien. Analysten zufolge muss der Staatsfonds die Führung austauschen, Stellen und einige Flugziele streichen. Die Airline "braucht ein neues Herz und ein neues Hirn", sagt Shukor Yusof vom Beratungsunternehmen Endau Analytics. "So wie heute ist sie dem Untergang geweiht."

cr/sti (rtr, afp)