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Längste Stromtrasse Deutschlands

5. Februar 2014

Wichtiges Projekt der Energiewende: Die Betreiber haben den geplanten Verlauf der längsten neuen Stromtrasse quer durch Deutschland vorgestellt. Sie soll Windstrom von Nord nach Süd bringen.

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Hochspannungsleitung (Foto: Christian Schwier)
Bild: Fotolia/Christian Schwier

Die rund 800 Kilometer lange sogenannte Suedlink-Verbindung soll ab dem Jahr 2022 Strom aus Windenergie von Schleswig-Holstein bis nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren. Dabei könne die Trasse über Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen führen – das teilten die Betreiberfirmen Tennet und TransnetBW mit.

Der vorgestellte Korridor für die Gleichstromtrasse führt von Wilster in Schleswig-Holstein südlich nach Niedersachsen an Verden/Aller vorbei und geht dann zwischen Hannover und Lehrte an Hildesheim vorbei Richtung Süden. Danach führt er weiter in südwestlicher Richtung an Höxter, Beverungen und Warburg und westlich an Kassel vorbei. Anschließend geht es westlich an Bad Hersfeld vorbei nach Süden und schließlich an Fulda vorbei nach Grafenrheinfeld in Bayern. Eine zweite Verbindung soll von Brunsbüttel nach Großgartach in Baden-Württemberg führen.

Mehr politische Unterstützung gefordert

Die Betreiber forderten in ihrer Mitteilung mehr politische Unterstützung für den Netzausbau. Informationsveranstaltungen für Bürger und Gemeinden entlang des geplanten Trassenverlaufs würden erst dann starten, wenn es eine klare Unterstützung der Stromverbindung auf Landes- und Bundesebene gebe, betonten sie. Der Antrag für den ersten Abschnitt von Suedlink, die Verbindung Wilster-Grafenrheinfeld, solle frühestens im April gestellt werden.

Die als Gleichstromverbindung geplante Trasse ist eine von drei großen Neubauprojekten mit insgesamt 2800 Kilometern Länge. Als Gesamtkosten werden mindestens zehn Milliarden Euro für insgesamt 36 Ausbau- und Netzverstärkungsprojekte veranschlagt. Wenn die Leitungen als Erdkabel verlegt werden, wird es teurer werden.

Massive Proteste in Bayern

In Bayern gibt es gegen eine andere der drei geplanten neuen langen Höchstspannungstrassen aber bereits so massive Proteste, dass die CSU-Landesregierung nun ein Moratorium fordert. 2013 hatten Bundestag und Bundesrat allerdings mit CSU-Beteiligung das Bundesbedarfsplangesetz beschlossen, das die 36 Projekte umfasst.

Der Protest richtet sich gegen eine 450 Kilometer lange Trasse zwischen Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) und Meitingen (Bayern) des Netzbetreibers Amprion. Mit der geplanten Ökostrom-Reform der Bundesregierung ändere sich die Geschäftsgrundlage, argumentiert die bayerische Landesregierung von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Mit Blick auf eine mögliche Drosselung beim Ausbau gerade der Windenergie wird gefordert, die Planungen neu zu justieren. In Bayern finden im März Kommunalwahlen statt.

ul/kle (afp, dpa)