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Loewe geht an Stargate Capital

22. März 2014

Nach einem halben Jahr in der Insolvenz scheint der traditionsreiche TV-Hersteller Loewe über den Berg. Mit einem neuen Eigentümer soll die Produktion weiter gehen. Die gute Nachricht gilt nur nicht für alle Mitarbeiter.

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Bild: DW/Jennifer Fraczek

Der Münchner Finanzinvestor Stargate Capital übernimmt den insolventen Fernseher-Hersteller Loewe. Das Kronacher Unternehmen unterzeichnete nach eigenen Angaben mit Stargate Capital einen notariellen Kaufvertrag über den gesamten Geschäftsbetrieb von Loewe AG und Loewe Opta GmbH. Der Finanzinvestor führe den Geschäftsbetrieb am Standort Kronach einschließlich der Produktion fort. Das Geschäft solle bis Anfang April 2014 unter Dach und Fach gebracht werden.

Stargate Capital übernehme auch die internationalen Tochtergesellschaften, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. "Wir sind sehr froh, dass es nach den Turbulenzen der letzten Wochen gelungen ist, einen starken Partner zu finden", erklärte Loewe-Chef Matthias Harsch nach der Vertragsunterzeichnung. Allerdings verlieren 95 der zuletzt rund 525 Beschäftigten ihren Job.

Erste Übernahme im Februar geplatzt

Der Kaufpreis liege im oberen einstelligen Millionenbereich, teilte Loewe weiter mit. Er reiche allerdings nicht aus, um sämtliche Insolvenzgläubiger vollständig zu befriedigen. Eine Zahlung an die Aktionäre werde deshalb nicht erfolgen. Die Kaufpreiszahlung und die Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs durch den Erwerber und die beteiligten Banken seien in vollem Umfang gesichert. Das Unternehmen werde im Zuge der Übernahme von der Börse genommen.

Ende Februar war eine bereits zugesagte Übernahme von Loewe geplatzt. Eine Gruppe von Privatinvestoren trat wegen Finanzierungsproblemen von der bereits eingefädelten Übernahme des Traditionsunternehmens zurück.

Das 1923 in Berlin gegründete Traditionsunternehmen hatte im vergangenen Herbst nach einem jahrelangen Niedergang Insolvenz angemeldet. Die Kronacher konnten mit ihren verhältnismäßig teuren Geräten nicht der erdrückenden Konkurrenz aus Korea standhalten. Die Weltmarktführer Samsung und LG bieten ihre Geräte deutlich günstiger an. Hinzu kamen bei Loewe hausgemachte Probleme wie Entwicklungsverzögerungen und häufige Chefwechsel.

gmf/rb (afp, dpa, rtr)