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Lise Meitner - Die Mutter der Atombombe

8. Januar 2014

Jüdin, Pazifistin und Wegbereiterin der Atombombe wider Willen. Mit ihrer Arbeit schuf die brillante Physikerin Lise Meitner die Grundlage für die tödlichste Waffe aller Zeiten.

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Die Physikerin Lise Meitner 1959 (Foto: picture-alliance)
Bild: picture-alliance/akg-images

Als zweite Frau überhaupt promovierte Lise Meitner 1906 an der Universität Wien in Physik. Sie wollte mit den Besten arbeiten und ging deshalb nach Berlin zu Max Planck. Hier lernte sie mit Otto Hahn ihren Forschungspartner für die nächsten 30 Jahre kennen. In Preußen waren Frauen damals an Universitäten nicht zugelassen, und so arbeitete Meitner anfangs ohne Bezahlung in einem dunklen Verschlag. In der Weimarer Republik konnte sie sich später durch ihre Grundlagenforschung in der Kernphysik weltweite Reputation erarbeiten.

Vom größten Triumph ihrer Karriere, der ersten erfolgreichen Kernspaltung, erfuhr sie 1938 allerdings nur per Brief von Otto Hahn. Sie befand sich im schwedischen Exil, in das sie kurz zuvor als Jüdin hatte fliehen müssen. Auch wenn Meitner selbst die Kernspaltung nicht durchgeführt hatte, war es ihr Verdienst, die Beobachtungen Hahns unter der Zuhilfenahme von Einsteins Relativitätstheorie nachvollziehbar und damit nutzbar zu machen.

Aus dem Exil musste die überzeugte Pazifistin nicht nur mit ansehen, wie in Hiroshima und Nagasaki durch ihre Entdeckung Hunderttausende grausam starben, sondern auch wie Otto Hahn 1944 den Nobelpreis für Chemie bekam – für die Entdeckung der Kernspaltung, die ohne ihren Beitrag undenkbar gewesen wäre. Hahn erwähnte Meitner bei der Zeremonie mit keinem Wort. Nach Deutschland kehrte Meitner nie wieder zurück. Die Behandlung, die sie von ihrer einstigen Heimat und von ihren männlichen Kollegen erfahren hat, konnte sie bis zu ihrem Lebensende nicht verwinden. Sie engagierte sich bis zuletzt gegen Atomwaffen und starb 1968 in Cambridge.


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