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Grenzschließung wegen Ebola-Epidemie

28. Juli 2014

Liberia reagiert auf die Ebola-Seuche: Das westafrikanische Land schließt seine Grenzen, Massenveranstaltungen werden verboten. Ein Mediziner, der sich mit dem Virus angesteckt hat, soll in Deutschland behandelt werden.

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Gesundheitspersonal in Schutzkleidung in Liberia (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa

Von der Grenzschließung ausgenommen seien nur die wichtigsten Einreisepunkte, sagte die Präsidentin Liberias, Ellen Johnson Sirleaf. Dort würden jedoch Test-Zentren eingerichtet. Zudem würden an den Übergängen vorbeugende Maßnahmen peinlich genau eingehalten. Auch an den Flughäfen würden ankommende wie ausreisende Passagiere von den Behörden in Augenschein genommen. Zudem wurden öffentliche Veranstaltungen wie Märsche oder Demonstrationen untersagt.

Bislang mindestens 660 Ebola-Tote

Liberia ist von der Seuche ebenso betroffen wie die angrenzenden Staaten Sierra Leone und Guinea. In allen drei Ländern sind seit Februar laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens 660 Menschen an dem Fieber gestorben. Auch in Nigeria gab es den ersten Ebola-Fall. Schutzmaßnahmen haben die Ausbreitung der Krankheit auf dem afrikanischen Kontinent bislang nicht stoppen können. Die Wahrscheinlichkeit an der mit inneren und äußeren Blutungen einhergehenden Seuche zu sterben, liegt je nach Erregerstamm bei bis zu 90 Prozent. Medikamente oder eine Impfung gibt es nicht.

Erstmals seit dem Ebola-Ausbruch könnte ein infizierter Patient in Deutschland behandelt werden. Die WHO hat beim Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) angefragt, ob ein Mitarbeiter einer Gesundheitsorganisation dort versorgt werden könnte, wie UKE-Sprecherin Christine Trowitzsch am Montag sagte. Der Mann war in die medizinische Versorgung von Ebola-Patienten eingebunden. Die Hansestadt sei zur Aufnahme des Erkrankten bereit und darauf vorbereitet, hieß es beim UKE und der Hamburger Gesundheitsbehörde. Die Sicherheitsvorkehrungen sind Trowitzsch zufolge so hoch, dass es für Mitarbeiter und Öffentlichkeit keinen Grund zur Sorge gebe.

Ebola-Patient soll in Hamburg behandelt werden

Nach Ansicht der Gesundheitsbehörde ist es allerdings ungewiss, ob der Mann tatsächlich in der Hansestadt betreut wird. "Ob dieser Patient jemals ankommt, ist höchst fraglich", sagte Sprecher Rico Schmidt. So müsse der Kranke etwa transportfähig sein. Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Es kann unter anderem zu schweren Blutungen führen. Der Patient soll aus Sierra Leone stammen. Nach Angaben des "Hamburger Abendblattt" soll es sich um einen "wichtigen Mediziner" handeln, der im Kampf gegen Ebola in seiner Heimat viel bewegt habe.

Das UKE und das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin haben bei der Therapie von solch hoch ansteckenden Erkrankungen einen hervorragenden Ruf. In einem speziellen Behandlungszentrum des UKE werden Patienten versorgt, die sich mit lebensbedrohlichen Erregern wie etwa Filoviren - sie sind verantwortlich für das Ebola- und Marburg-Virus - oder Coronaviren wie den SARS-Erreger angesteckt haben.

cr/kle (rtr, dpa)