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Kleineres Wirtschaftswachstum erwartet

28. April 2014

Der Aufschwung kommt, aber er lässt sich Zeit: Nachdem die deutsche Konjunktur in den ersten drei Monaten dieses Jahres kräftig zugelegt hat, flaut sie im Frühling deutlich ab, so die Einschätzung der Bundesbank.

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Baugerüst um ein Haus (Foto: Fotolia)
Bild: Fotolia/pics

Nach einem starken ersten Quartal wird die deutsche Wirtschaft im Frühling ihr Wachstumstempo voraussichtlich "spürbar mäßigen", schreibt die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht April. Der milde Winter habe das Wachstum im ersten Vierteljahr beflügelt, sie dürfe "sehr kräftig gewachsen sein", schreiben die Bundesbank-Volkswirte, ohne einen konkreten Wert zu nennen. So habe vor allem die Bauwirtschaft von dem außergewöhnlich milden Wetter profitiert.

Zuletzt hätten jedoch die Industrieunternehmen wie erwartet weniger Aufträge erhalten. Zudem werde der positive Witterungseffekt des ersten Quartals die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des zweiten Quartals drücken.

Insgesamt werde sich die Konjunkturerholung aber fortsetzen. Das Konsumklima sei nach wie vor günstig und die Nachfrage beim Wohnungsbau hoch. Bisher rechnet die Bundesbank im laufenden Jahr mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,7 Prozent. Andere Ökonomen sind noch zuversichtlicher: Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute sagen ein Konjunkturplus von 1,9 Prozent voraus, Commerzbank oder Allianz rechnen sogar mit 2,0 Prozent Wachstum.

Vorsichtiger Optimismus am Arbeitsmarkt

Experten zufolge wird sich deshalb auch der deutsche Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten positiv entwickeln. Allerdings haben sich die Aussichten leicht eingetrübt: "Aktuell bestehen zwar wirtschaftliche Risiken durch den Konflikt mit Russland, der Konjunkturaufschwung zeigt sich jedoch bislang robust", so Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). "Ein Abbau der Arbeitslosigkeit ist dank der kräftigen Konjunktur weiterhin zu erwarten."

Allerdings sank das IAB-Arbeitsmarktbarometer im April geringfügig. Für den Index werden alle 156 Arbeitsagenturen befragt, wie sie die Entwicklung der um jahreszeitliche Faktoren bereinigten Erwerbslosigkeit in den kommenden drei Monaten einschätzen. "Unter den Arbeitsagenturen hält sich die überwiegend optimistische Stimmung", betonte Weber. Die Einschätzungen seien allerdings etwas vorsichtiger geworden.

hmf/kle (dpa, rtr)