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Kämpfe zwischen türkischer Armee und PKK

11. April 2015

Mitten in dem Friedensprozess zwischen Türkei und kurdischer PKK ist die Waffenruhe erneut brüchig. An der iranischen Grenze gab es Gefechte - die türkische Armee rüstet auf.

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Symbolbild Abdullah Öcalan (Foto: Pacific Press)
Eine Fahne der PKK mit dem Konterfei des Anführers Abdullah ÖcalanBild: picture-alliance/dpa/Debets

In der türkischen Provinz Agri ist es in der Nacht zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen türkischen Streitkräften und Anhängern der kurdischen Arbeiterpartei PKK gekommen. Bei den Gefechten sei ein kurdischer Zivilist getötet und einer verletzt worden, berichtete die kurdische Nachrichtenseite Dicle. Sie hätten versucht, zwischen beiden Seiten zu vermitteln, um die stundenlangen Gefechte im Osten des Landes zu beenden.

Nach Angaben der türkischen Armee wurden auch vier Soldaten verwundet. Der Angriff habe stattgefunden, nachdem sich 15 Militäreinheiten in der östlichen Provinz positioniert hatten. Eine Sicherheitsmaßnahme im Vorfeld der Parlamentswahlen im Juni, so das Militär. Die Kämpfe würden weiter andauern.

Die türkische Armee hat eigenen Angaben zufolge zusätzliche Soldaten, Kampfhubschrauber und Aufklärungsflugzeuge nach Agri geschickt. Noch haben keine mit der PKK in Verbindung stehenden Websites von dem Zwischenfall berichtet.

"Demokratische Lösung und Frieden"

Erst vor wenigen Wochen hatte der inhaftierte Chef der verbotenen PKK, Abdullah Öcalan, seine Anhänger zur Fortsetzung des ins Stocken geratenen Friedensprozesses aufgerufen. Er bekräftigte seine Forderung, den bewaffneten Aufstand gegen den türkischen Staat zu beenden. Auf einem Kongress solle "eine politische und gesellschaftliche Strategie" festgelegt werden, um "eine demokratische Lösung und Frieden" zu erreichen.

30-jähriger Konflikt

Der Konflikt zwischen der Türkei und der PKK geht inzwischen mehr als 30 Jahre zurück. 30.000 Menschen wurden seitdem getötet. Öcalan hatte bereits vor zwei Jahren einen Waffenstillstand ausgerufen und erklärt, nach diplomatischen Lösungen suchen zu wollen. Zwei Monate später begannen seine Kämpfer, sich in den benachbarten Irak zurückzuziehen. Der türkische Staat stellte den Kurden im Gegenzug mehr Rechte in Aussicht. Im Herbst 2013 stoppte die PKK dann den Rückzug - sie warf der Regierung vor, den Friedensprozess zu verzögern. Seitdem gibt es eine relativ stabile Waffenruhe, gelegentlich wird diese aber von kleineren Gefechten unterbrochen.

nin/sp (rtr, ape, dpae)