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Schlachtfeld Mali

30. September 2013

Vor eineinhalb Jahren stürzte Mali nach einem Putsch ins Chaos. Nach der französischen Militärintervention gelang ein Sieg über radikale Islamisten, das Land bekam einen neuen Präsidenten. Doch der Frieden ist brüchig.

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Kämpfer im Norden Malis (Archivfoto: AP)
Bild: AP

Nach drei Monaten relativer Ruhe nehmen die Spannungen im Norden Malis wieder zu. Malische Armeesoldaten und Tuareg-Kämpfer lieferten sich in der Stadt Kidal erneut Gefechte, wie der arabische Sender Al-Dschasira an diesem Montag berichtete. Bereits in den vergangenen Tagen gab es mehrere bewaffnete Zusammenstöße zwischen der Tuareg-Organisation MNLA ("Nationale Bewegung zur Befreiung des Azawad") und der Armee.

Am Donnerstag hatte die MNLA ihren im Juni unterzeichneten Friedensvertrag mit der Regierung einseitig aufgekündigt. Die Rebellen werfen der Regierung unter Präsident Boubacar Keïta vor, die mit dem Friedensvertrag verbundenen Versprechen nicht erfüllt zu haben. Dazu gehörte auch die Freilassung von politischen Gefangenen.

Eine UN-Truppe versucht seit Juli, das westafrikanische Mali zu stabilisieren. Bis Jahresende soll die Truppe 12.600 Mann stark sein. Mit der Entsendung reagierten die Vereinten Nationen auf die schwere politische Krise in Mali, die sich aus einem Militärputsch im März 2012 entwickelte. In den Monaten nach dem Umsturz brachten Tuareg-Rebellen und mehrere islamistische Milizen den Norden des Landes unter ihre Kontrolle.

Im Januar griff die französische Armee in den Konflikt ein und eroberte zusammen mit afrikanischen Soldaten die Kontrolle über das Staatsgebiet zurück. Militärisch geschlagen, gingen die islamistischen Kämpfer in den Untergrund.

Anfang September wurde Ibrahim Boubacar Keïta nach einer landesweiten Wahl als neuer Präsident vereidigt. Die Sicherheitslage im Norden blieb aber kritisch. Am Wochenende wurde in der Stadt Timbuktu wieder ein erster Selbstmordanschlag nach einem halben Jahr verübt.

pg/gmf (epd, dpa)