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Fast-Kollision zweier Kriegsschiffe

14. Dezember 2013

Gefährliche Konfrontation im Südchinesischen Meer: Ein chinesisches Kriegsschiff stellte sich einem US-Lenkwaffenkreuzer in den Weg. Nur ein abruptes Ausweichmanöver der Amerikaner konnte den Zusammenstoß verhindern.

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Chinas Flugzeugträger Liaoning (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Das chinesische Schiff hat nach Angaben der US-Pazifikflotte versucht, die "USS Cowpens" zu stoppen. Um eine Kollision zu verhindern, habe der Kreuzer ein Ausweichmanöver starten müssen, zitiert die US-Truppenzeitschrift "Stars and Stripes" einen Flottensprecher weiter. Das chinesische Schiff habe den Lenkwaffenkreuzer belästigt und behindert.

Der Zwischenfall ereignete sich bereits am 5. Dezember in internationalen Gewässern in der Nähe des neuen chinesischen Flugzeugträgers "Liaoning" (s. Artikelbild). Dieser wird von zwei Fregatten und Zerstörern begleitet und kreuzt erstmals im Südchinesischen Meer. Der umgebaute, frühere sowjetische Flugzeugträger dient bislang nur Trainingszwecken.

Chinesen ändern dann doch den Kurs

Die Konfrontation sei am Ende durch direkte Funksprüche zwischen der "USS Cowpens" und dem chinesischen Flugzeugträger gelöst worden, schreibt das US-Blatt. Die Chinesen hätten dann ebenfalls ihren Kurs geändert. Das US-Kriegsschiff war nach Angaben der Amerikaner auf einem Routineeinsatz.

USS Cowpens (Foto: Getty Images)
Ein prekärer Zwischenfall für die Besatzung der "USS Cowpens" am 5. DezemberBild: Getty Images

Am Tag der Beinahe-Kollision war US-Vizepräsident Joe Biden zu Besuch in Peking. Die Obama-Regierung habe den Vorfall "auf hoher Ebene" bei der chinesischen Führung vorgebracht.

Im Südchinesischen Meer ist die Lage wegen Territorialstreitigkeiten zwischen China und seinen Nachbarn ohnehin brisant. In den vergangenen Wochen haben sich die Spannungen in der Region noch verschärft, nachdem China im Streit mit Japan um eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer dort eine Luftverteidigungszone ausgerufen hatte. Die USA, Japan und Südkorea erkennen die Zone offiziell nicht an und lassen nach wie vor unangemeldet Militärjets durch das Gebiet fliegen.

Japanische Finanzhilfe für ASEAN-Staaten

Nicht zuletzt wegen dieses Territorialkonflikts verstärkt die Regierung in Tokio ihren Annäherungskurs an die Südostasiatische Staatengemeinschaft (ASEAN).

So will Japan die ASEAN-Mitglieder über einen Zeitraum von fünf Jahren mit insgesamt 20 Milliarden Dollar (14,5 Milliarden Euro) an Finanzhilfen unterstützen. Ministerpräsident Shinzo Abe machte die Ankündigung beim ASEAN-Gipfel in Tokio anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Beziehungen zwischen Japan und dem Staatenbund.

Unter den zehn ASEAN-Ländern haben vier selbst territoriale Streitigkeiten mit China: die Philippinen, Vietnam, Malaysia und Brunei. Außerdem gehören dem Staatenverband Kambodscha, Indonesien, Laos, Birma, Singapur und Thailand an. Die ASEAN-Gruppe hat jedoch kein Interesse an einem offenen Konflikt mit Peking, da die Volksrepublik für die Region von enormer wirtschaftlicher Bedeutung ist.

se/kle (afp, dpa, rtre)