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Zusammenstöße am Ibar-Fluss

22. Juni 2014

Mehrere hundert Albaner haben in der Kosovo-Stadt Mitrovica versucht, die von Serben blockierte Brücke über den Ibar-Fluss mit Gewalt zu räumen. Die Brücke besitzt großen politischen Symbolwert.

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Proteste in Mitrovica, Kosovo
Bild: Reuters

Starke Einheiten der örtlichen Polizei, der EU-Rechtsstaatsmission (EULEX) und der NATO-geführten Schutztruppe KFOR verhinderten ein Aufeinandertreffen der Albaner mit den Serben auf der anderen Seite der Brücke. Die Polizei setzte Korrespondentenberichten zufolge Tränengas ein. Demonstranten zündeten mehrere Polizeifahrzeuge an.

Betonklötze, Sand- und Holzberge auf der Brücke

Hintergrund ist ein von Serben mitten auf der Brücke neu angelegter so genannter "Friedenspark", der weiter den Verkehr blockiert. Ursprünglich hatten die Serben in der vergangenen Woche die Betonklötze, die vor Jahren aufgetürmten Sand- und Holzberge sowie alte Autos weggeräumt, um die Brücke wieder freizugeben.

Dann aber wurde die Brücke von den Serben mit Sträuchern in Betonkübeln unpassierbar gemacht. Im Konflikt zwischen Serben und Albanern war sie ein wichtiges Symbol; sie trennte als letzte große Barriere den serbischen Norden der Stadt vom albanischen Süden und sollte die Regierung in Pristina davon abhalten, ihre Autorität auf den Norden auszustrecken.

Im Kosovo, das sich 2008 für unabhängig erklärt hatte, ist die von der NATO geführte 5000 Mann starke KFOR-Friedenstruppe stationiert, um bei Auseinandersetzungen zwschen der serbischen Minderheit und der albanischen Mehrheit eingreifen zu können.

Sieg und Niederlage für Thaci

Vor genau zwei Wochen war in dem kleinen Balkanstaat mit seinen rund 1,8 Millionen Einwohnern ein neues Parlament gewählt worden. Die PDK-Partei des seit 2008 amtierenden Regierungschefs Hashim Thaci erhielt zwar die meisten Stimmen, Thaci musste aber dennoch in die Opposition.

Die bisherigen Oppositionsparteien, die liberal-konservativen LDK und AAK sowie die neu gegründete Bewegung Nisma, einigten sich in der Hauptstadt Pristina auf eine nationalistisch ausgerichtete Regierungskoalition mit dem früheren Rebellenführer Ramush Haradinaj an der Spitze.

haz/sti (dpa, rtre)