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Latino will US-Präsident werden

14. April 2015

Noch gut anderthalb Jahre bis zur Präsidentenwahl in den USA. Während bei den Demokraten die Kandidatin praktisch feststeht, ist bei den Republikanern noch alles im Fluss. Jetzt stieg Jungstar Rubio ins Rennen ein.

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Republikaner Rubio will 2016 US-Präsident werden (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/J. Skipper

Der konservative US-Republikaner Marco Rubio hat seine Bewerbung um die Kandidatur für die US-Präsidentenwahlen 2016 bekanntgegeben. "Ich kann als Präsident einen Unterschied machen", sagte der 43-jährige Senator, ein Sohn kubanischer Einwanderer. Nach seinem Senatskollegen Ted Cruz aus Texas und Rand Paul aus Kentucky ist Rubio aus Florida bereits der dritte Republikaner, der Präsidentschaftskandidat seiner Partrei werden will.

Für Generationswechsel

Der telegene Anwalt und Vater von vier kleinen Kindern präsentierte sich als neues Gesicht. "Die Zeit für unsere Generation ist gekommen, um den Weg für ein neues amerikanisches Jahrhundert einzuschlagen", sagte der Senator vor Anhängern in Miami. "Während unsere Bevölkerung und unsere Wirtschaft die Grenzen des 21. Jahrhunderts sprengen, stecken zu viele unserer führenden Politiker und ihre Ideen im 20. Jahrhundert fest", kritisierte Rubio.

Seine Forderung nach einem Generationswechsel richtet sich sowohl gegen die frühere Außenministerin und First Lady Hillary Clinton, die bei der Wahl im November 2016 für die Demokraten antreten will, als auch gegen seinen Parteifreund und Mentor Jeb Bush, dem als Vertreter des republikanischen Parteiestablishments ebenfalls Ambitionen auf das Weiße Haus nachgesagt werden. Jeb ist der Bruder vom Ex-Präsident George W. Bush und Sohn des ehemaligen Präsidenten George Bush.

Latinos gewinnen an Gewicht

Rubio könnte die Antwort der Republikaner auf den Bevölkerungswandel in den USA sein. Die traditionelle Basis der Partei - weiße Männer - verliert demografisch zunehmend an Gewicht. Gerade bei der stark wachsenden Wählergruppe der Latinos könnte Rubio die Republikaner konkurrenzfähig machen. Seine Eltern wanderten 1956 aus Kuba in die USA aus, drei Jahre bevor Fidel Castro die Macht auf der Karibikinsel übernahm. Vater Mario arbeitete als Kellner, Mutter Oria als Kassiererin und Zimmermädchen. Erst 1975, vier Jahre nach der Geburt von Sohn Marco, erhielten sie die US-Staatsbürgerschaft.

Bei den Kongresswahlen 2010 hatte Rubio den Einzug in den Senat in Washington geschafft. Wie Cruz und Paul setzte er sich als Außenseiter mit der Unterstützung der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung durch. Der 43-Jährige profilierte sich in Washington als außenpolitischer Falke, die diplomatische Öffnung von Präsident Barack Obama im Verhältnis zum Iran und zu Kuba kritisiert er heftig. Homoehe und Abtreibung lehnt der konservative Katholik ab.

Clinton auf Roadshow

Unterdessen startete Clinton, die am Sonntag ihre Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten offiziell bekannt gegeben hatte, bereits in den Wahkampf. Per Bus will die 67-Jährige über 1800 Kilometer bis in den Mittelwest-Staat Iowa fahren. Dort beginnen im Januar 2016 die parteiinternen Vorwahlen.

Anfang 2008 verlor Clinton in Iowa die Vorwahlen gegen den damals als Außenseiter geltenden Senator Barack Obama, der dann auch die Präsidentenwahl gewann. Mit ihrem "Klinkenputzen" in Iowa will Clinton verhindern, das sie nochmals einen solchen Schock erleidet.

wl/qu (dpa, afp, rtr)