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Konjunkturoptimismus schwindet

13. Mai 2014

Unter dem Eindruck der Ukraine-Krise beurteilen Börsianer die Aussichten für die deutsche Wirtschaft deutlich skeptischer. Der entsprechende ZEW-Index sank auf den tiefsten Stand seit Januar 2013.

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Metallbauer beim Schweißen (Foto: Imago Caro Flensburg)
Bild: imago/Caro

Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten lassen unerwartet stark nach. Von April auf Mai fielen sie um 10,1 Punkte auf 33,1 Zähler, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit Januar 2013. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einem wesentlich geringeren Rückgang auf 40,0 Punkte gerechnet. Die Beurteilung der aktuellen Lage stieg derweil um 2,6 auf 62,1 Zähler. Der Euro geriet nach Bekanntwerden der Zahlen unter Druck und fiel auf ein Tagestief von 1,3740 Dollar. Der Börsen-Leitindex büßte etwas von seinen Gewinnen ein.

"Der Rückgang der Konjunkturerwartungen muss vor dem Hintergrund der starken Wirtschaftsentwicklung im ersten Quartal 2014 gesehen werden", kommentierte ZEW-Chef Clemens Fuest. Es zeichne sich ab, dass die deutsche Wirtschaft das hohe Wachstumstempo nicht halten könne. Viele Analysten gehen wie auch die Bundesbank von einem starken Wachstum im ersten Quartal aus, gefolgt von einer deutlichen Abschwächung im zweiten Vierteljahr.

Ähnliche Entwicklung im Euroraum

"Dennoch ist von einer in der Grundtendenz positiven konjunkturellen Entwicklung im Jahr 2014 auszugehen", erklärte Fuest in einer Mitteilung. Die Krise in der Ukraine wird darin vom ZEW nicht erwähnt.

Die Beurteilung der Situation im Euroraum fällt ähnlich wie in Deutschland aus. Die Konjunkturerwartungen fielen um 6,0 Punkte auf 55,2 Zähler. Die aktuelle Lage stieg um 4,9 Zähler auf minus 25,6 Punkte. Das Stimmungsbarometer des ZEW fußt auf einer Umfrage unter knapp 250 Analysten und professionellen Anlegern, die von Ende April bis Mitte Mai befragt wurden.

ul/as (dpa, rtr)