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Kommentar: Schürrle in der Wohlfühloase

Andreas Sten-Ziemons8. Februar 2015

André Schürrle feiert ein perfektes Comeback in der Bundesliga und zeigt keinerlei Anpassungsprobleme. Alles reine Kopf- und Gefühlssache, meint DW-Sportredakteur Andreas Sten-Ziemons.

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Fußball Bundesliga VfL Wolfsburg vs. TSG 1899 Hoffenheim, Torjubel André Schürrle (Foto: Peter Steffen/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/P. Steffen

Da sieht man mal wieder, was es für manchen Fußballspieler ausmacht, wenn er das Vertrauen des Trainers spürt, wenn er von Anfang an spielen darf und sich keine Sorgen machen muss, nach zwei schwächeren Aktionen zur Halbzeit ausgewechselt zu werden. André Schürrle hat bei seinem ersten Auftritt für den VfL Wolfsburg, einem 3:0-Sieg gegen Hoffenheim, eine beeindruckende Leistung gezeigt. Der Weltmeister sprühte nur so vor Spielfreude und fügte sich so problemlos in sein neues Team ein, dass man meinen konnte, er spiele mit Kevin De Bruyne, Bas Dost und Co. schon seit Monaten zusammen. Zwei Vorlagen gelangen Schürrle, auch ein Tor wäre drin gewesen.

Für den FC Chelsea stand Schürrle in der laufenden Saison zwar auch in 14 Partien auf dem Platz und erzielte drei Treffer, doch absolvierte der schnelle Flügelstürmer laut der Datenbank Transfermarkt.de dabei nur 436 von 1260 möglichen Spielminuten. Viel zu wenig für den Anspruch des ehrgeizigen 24-Jährigen. Das Vertrauen von Chelsea-Coach José Mourinho in Schürrle war offenbar nicht groß genug. Neunmal wechselte der Portugiese Schürrle nur ein. Fünfmal stand er zwar in der Startelf, wurde aber ausgewechselt - zweimal sogar bereits zur Pause. So konnte Schürrle nicht das Selbstvertrauen aufbauen, das er braucht, um herausragende Leistungen zu zeigen.

Der erste Auftritt im Trikot der "Wölfe" geriet nun ganz anders und war die endgültige Bestätigung, dass der VfL Wolfsburg mit seiner 32-Millionen-Euro-Investition absolut richtig lag. Mit Schürrle hat der VfL noch mehr Offensiv-Power. Das Konterspiel der "Wölfe" ist perfekt auf ihn und seine Qualitäten zugeschnitten. Wenn nun noch eintritt, was Mitspieler Dost nach dem ersten Spiel Schürrles prophezeite ("Er hat schon gezeigt, was er kann und er wird sicher noch stärker!"), dann muss sich die Konkurrenz der Wolfsburger im Kampf um die Rolle als erster Verfolger des FC Bayern München endgültig warm anziehen.