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Klimagipfel in der Verlängerung

23. November 2013

Auf der UN-Klimakonferenz in Warschau ringen die Delegationen weiter um ein Abschlussdokument. Die Differenzen sind groß.

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UN-Klimakonferenz in Warschau (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Klimagipfel geht in Verlängerung

Nach dem ursprünglichen Fahrplan sollte der Weltklimagipfel in der polnischen Hauptstadt am Freitagabend zu Ende gehen. Da allerdings zu diesem Zeitpunkt noch kein Abschlussdokument ausgehandelt war, ging die Konferenz in die Verlängerung. Das Abschlusspapier soll die Grundlage eines für Dezember 2015 angestrebten Klimaabkommens bilden. Die Beratungen im Nationalstadion in Warschau finden hinter verschlossenen Türen statt. Es bestehe weiterhin eine tiefe Kluft zwischen den Staatengruppen, hieß es in Korrespondentenberichten.

Laut eines Entwurfs für ein Abschlussdokument, der in der Nacht beraten wurde, sollen die Staaten bis März 2015 ihre Ziele zu Verringerung des Ausstoßes des klimaschädlichen Kohlendioxid vorlegen. Die Europäische Union hatte gefordert, dass Vorschläge für die Klimaziele bereits bei einem UN-Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs im September 2014 vorgelegt werden sollen. Gegen zeitliche Vorgaben stemmte sich unter anderem China.

Klimagipfel geht in Verlängerung

Vor den Abschlussberatungen hatten sich die EU und eine Gruppe von Entwicklungs- und Schwellenländern einen heftigen Schlagabtausch geliefert. EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard beschuldigte einige dieser Staaten, unter ihnen China und Indien, am Ende der Konferenz Fortschritte zu blockieren.

China und Indien, deren Wirtschaftsaufschwung mit einem hohen Verbrauch an fossiler Energie einhergeht, wollen erreichen, dass ihnen im Vergleich zu den Industriestaaten geringere CO2-Einsparungen abverlangt werden.

Der deutsche Chef-Unterhändler Karsten Sach verwies indes auf kleinere Erfolge der Konferenz. So habe es eine Einigung gegeben in Fragen des Waldschutzes und bei der finanziellen Ausstattung eines Fonds zur Anpassung an den Klimawandel, in den insgesamt 100 Millionen US-Dollar fließen sollen.

Allein Deutschland will in den Fonds mindestens 40 Millionen Dollar (30 Millionen Euro) einzahlen, wie Bundesumweltminister Peter Altmaier am Mittwoch in Warschau angekündigt hatte. Auch die Gespräche über die Hilfen für arme Staaten zur Bewältigung von Klimaschäden bewertete Sach positiv.

Die Konferenz mit mehr als 190 Staaten hatte am Montag vergangener Woche begonnen. An diesem Donnerstag hatten mehrere Umweltschutz- und Entwicklungsorganisationen aus Protest gegen "Wirtschaftsinteressen" gemeinsam die Konferenz verlassen.

wl/qu (dpa, afp, epd)